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02.08.2021 Carsten Kaletta

HSBC: Zahlen lösen keine Euphorie aus, aber...

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HSBC

HSBC hat im zweiten Quartal dank einer besseren Lage bei faulen Krediten deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern habe sich mehr als verdoppelt, teilte die auf Asien fokussierte Bank am Montag mit. Das Papier der größten europäischen Bank kann davon heute nicht profitieren.

Konkret hat die Bank 5,6 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Im von Corona stark belasteten Vorjahresquartal hatte dieser Wert bei 2,6 Milliarden Dollar gelegen. Analysten hatten aktuell lediglich mit 4,5 Milliarden Dollar gerechnet.

Auflösung von Rückstellungen

Wichtigster Grund für den Gewinnanstieg war die Entspannung der Konjunkturlage. Aus diesem Grund konnte die Bank fast 300 Millionen Dollar an Risikovorsorge auflösen, nachdem sie im zweiten Quartal 2020 fast 4,2 Milliarden Dollar für den Ausfall von Krediten zur Seite legen musste. Unter dem Strich verdiente die Bank 3,4 Milliarden Dollar nach knapp 200 Millionen Dollar vor einem Jahr. Die Experten sind lediglich von 2,2 Milliarden Dollar ausgegangen

Umsätze im Rahmen der Prognosen

Die Erträge – also die Einnahmen der Bank – lagen im zweiten Quartal im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Auf bereinigter Basis sanken sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zehn Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar. Dies lag vor allem am Handelsgeschäft, das im Vorjahr von den Finanzmarktturbulenzen infolge der Corona-Krise profitiert hatte. Allerdings drückten auch die Niedrigzinsen und rückläufige Beratungsentgelte auf die Erträge.

Dividende früher als gedacht

Die Bank zahlt ihren Anteilseignern nun eine Zwischendividende von sieben US-Cent je Aktie, nachdem die Bank of England als Aufsichtsbehörde den wegen der Corona-Krise verhängten Dividendenstopp für mehrere Großbanken aufgehoben hat. Schon für dieses Jahr will die HSBC 40 bis 55 Prozent ihres Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Dies war eigentlich erst für 2022 geplant. Zudem erwägt die HSBC den Rückkauf eigener Aktien. "Wir fühlen uns definitiv zuversichtlicher", sagte Finanzchef Ewen Stevenson im Gespräch mit dem Nachrichtensender Bloomberg TV. "Wir prüfen weiterhin Aktienrückkäufe."

Asien und vermögende Kunden im Fokus

Der Vorstandsvorsitzende Noel Quinn will HBSC noch stärker auf Asien und das Geschäft mit vermögenden Kunden ausrichten. Die Wurzeln des Instituts liegen ohnehin in Hongkong und Shanghai. Bereits im Mai verkaufte die Bank 90 Filialen in den USA und zog sich damit aus dem dortigen Massengeschäft zurück. Wenige Wochen später fand sie auch einen Käufer für ihre 244 Filialen in Frankreich. Auf der anderen Seite stellte sie in der ersten Jahreshälfte 600 Vermögensverwalter in Asien ein und schaut sich dort nach Geschäftschancen um, wie Finanzchef Stevenson der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte.

Die HSBC-Aktie pendelt am Montag um ihren Vortagesschluss bei 4,67 Euro.

HSBC (WKN: 923893)

Auch wenn die Zahlen die Anlegergemeinde offenbar nicht vollends überzeugen – die Aktie hat jedenfalls mit Blick auf die Bewertung noch Potenzial. Während HSBC ein 2022er-KGV von lediglich 9 aufweist, kommt die Peergroup auf ein 2022er-Gewinn-Multiple von 13. Kurzum: Investierte bleiben dabei und setzen auf perspektivisch höhere Kurse.

(Mit Material von dpa-AFX)

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