Der Goldpreis arbeitet sich gerade wieder Schritt für Schritt nach vorne. In den vergangenen Tagen hatte vor allem US-Präsident Donald Trump mit seinen Twitter-Nachrichten für Rückenwind gesorgt. Einerseits forderte er die US-Notenbank auf, die Zinsen weiter zu senken. Andererseits sorgen Meldung um eine mögliche Einigung im Handelsstreit zwischen China und den USA – oder eben keine Einigung – für ein munteres Auf und Ab.
Für einige ist das jedoch nur eine Momentaufnahme. So meldete sich am Montag beispielsweise Sean Boyd, CEO des Goldproduzenten Agnico Eagle, in einem Interview mit dem Internetportal kitco.com zu Wort und sprach darüber, dass der Goldpreis auf den Weg in Richtung neuer Allzeithochs sei. Seiner Ansicht nach hat Gold 2016 einen neuen Bullenmarkt begonnen. Und auch wenn es vielleicht noch zwei oder drei Jahre dauern werde, seiner Ansicht nach werde der Goldpreis die magische Marke von 2.000 Dollar durchbrechen.
Sicherlich ist es aktuell noch etwas zu früh, über 2.000 Dollar oder gar mehr beim Goldpreis zu sprechen. Doch als CEO eines Goldproduzenten kann sich Sean Boyd nicht vom täglichen Auf und Ab beeindrucken lassen. Sicherlich ist die Strategie von Agnico nicht darauf ausgelegt, dass Gold auf 2.000 Dollar steigt. Doch würden die Branchenkenner nicht an einen langfristig steigenden Goldpreis glauben, hätten sie vermutlich eine andere Branche gewählt.
Kurzfristig ist Gold nach wie vor in einer Konsolidierung gefangen. Auch wenn der gestrige Tag Anlass zur Hoffnung gab, muss das Edelmetall heute wieder Federn lassen. Es sind Gerüchte, die USA und China könnten sich doch rasch auf einen Vertrag einigen, der den Handelsstreit zumindest teilweise beilegt, der den Standardaktien Aufwind beschert, die Edelmetalle aber unter Druck bringt. Somit ist eine Richtungsentscheidung zunächst aufgeschoben. Anleger sollte sich mit hochspekulativen Hebelspekulationen aktuell zurück halten.