Am Donnerstag wird Gildemeister seine Zahlen für das zurückliegende Quartal präsentieren. Bislang zeigte sich der Werkzeugmaschinenbauer ziemlich unbeeindruckt von den Turbulenzen der Weltwirtschaft. Die Aktie steht vor einem Kaufsignal. Spannung ist garantiert.
Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister hat sich nach Schätzung von Analysten auch im dritten Quartal wacker geschlagen. Der Konzern dürfte neben einem starken Maschinengeschäft auch von der internationalen Partnerschaft mit dem japanischen Werkzeugmaschinenbauer Mori Seiki profitiert haben. Zudem stützte die Nachfrage für Ersatzteile und Service. Den Bericht für das dritte Quartal und die ersten neun Monate will Vorstandschef Rüdiger Kapitza am Donnerstag (25. Oktober) vorlegen.
Zweistellige Zuwachsraten?
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten rechnen für den Umsatz im dritten Quartal im Schnitt mit einem Plus von 22 Prozent auf 511,7 Millionen Euro. Für den Neunmonatszeitraum wäre es noch ein Zuwachs von einem Fünftel auf 1,43 Milliarden Euro. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwarten die Experten noch einen Zuwachs von knapp acht Prozent auf 36,6 Millionen Euro im Quartal und ein Plus von 23 Prozent auf 82 Millionen Euro im Dreivierteljahr.
Pralle Auftragsbücher
Im Sommer hatte sich Kapitza mit Blick auf die zweite Jahreshälfte optimistisch gegeben: „Wir rechnen für das dritte und vierte Quartal mit einem Auftragseingang von jeweils über 500 Millionen Euro. Auch bei einem schwer einschätzbaren Geschäftsjahr 2013 sieht sich Gildemeister gut gerüstet. „Der Rekordauftragsbestand von über einer Milliarde Euro ist ein guter Puffer für 2013", sagte der Konzernchef im Juli. Das sieht auch Analyst Terzic so, der wegen des dicken Orderbuchs eine hohe Auslastung bis Mitte 2013 als gesichert sieht.
Starke Japan-Partnerschaft
Die Partnerschaft mit dem Werkzeugmaschinenbauer Mori Seiki aus Japan, an dem Gildemeister 5,1 Prozent der Anteile hält und die Japaner umgekehrt 20,1 Prozent an den Deutschen, ist für Gildemeister zu einem wichtigem Erfolgsfaktor geworden. Neben dem Vertrieb und Service, die eng mit Mori Seiki verzahnt sind, beackern die Partner die Auslandsmärkte auch im Neumaschinengeschäft gemeinsam und haben bereits gemeinsam entwickelte Maschinen vorgestellt.
Vor Kaufsignal
Nach dem stürmischen Wachstum des vergangenen Jahres rechnet die Branche der Werkzeugmaschinenbauer im laufenden Jahr mit einer wesentlich langsameren Entwicklung. Nach einem Produktionsplus von einem Drittel geht sie für 2012 von einer Normalisierung und einem Wachstum von sechs Prozent aus. Gildemeister geht zwar auch von einer möglichen Abschwächung angesichts der Finanz- und Schuldenkrise in Europa aus, hofft aber, dies mit der weiterhin guten Entwicklung in den Wachstumsmärkten wie Asien ausgleichen zu können. Der AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dabeizubleiben. Gelingt Gildemeister der Sprung über die Widerstandsmarke von 15,55 Euro dürfte es sehr zügig Richtung 17,50 Euro gehen.
Mit Material von dpa-AFX