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10.03.2021 Maximilian Völkl

General Electric: Jetzt ist der Deal beschlossen

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General Electric

Der Umbau bei General-Electric nimmt an Fahrt auf. Bereits zu Wochenbeginn gab es Gerüchte um einen Zusammenschluss des Jet-Leasinggeschäfts Gecas mit dem irischen Konkurrenten AerCap. Inzwischen steht der Deal. Die Aktie gibt die im Wochenverlauf angelaufenen Gewinne allerdings wieder ab.

Der Deal soll GE mehr als 30 Milliarden Dollar einbringen, die der Konzern in den Abbau seines hohen Schuldenbergs stecken will, wie die Industrie-Ikone am Mittwoch in Boston mitteilte. Durch den Zusammenschluss machen zwei der weltgrößten Flugzeugfinanzierer künftig gemeinsame Sache.

Im Zuge der von den Führungsgremien beider Unternehmen gebilligten Transaktion sollen von Aercap rund 24 Milliarden Dollar in bar an General Electric fließen. Zudem erhalten die Amerikaner einen Anteil von rund 46 Prozent am neuen Unternehmen in Form von 111,5 Millionen Aktien, die sie nach einer Halteperiode wieder veräußern können.

Dieser Anteil entspreche zum Stichtag 9. März einer Bewertung von rund sechs Milliarden Dollar, hieß es. Teile hiervon darf General Electric frühestens nach neun Monaten veräußern und sich von der kompletten Beteiligung nach 15 Monaten trennen. Mit Abschluss der Transaktion soll der US-Konzern dann nochmals eine Milliarde Dollar in Aercap-Aktien oder bar erhalten.

Zustimmung fehlt noch

General Electric und Aercap rechnen damit, das Geschäft in neun bis zwölf Monaten unter Dach und Fach bringen zu können - vorausgesetzt die Aercap-Aktionäre und Regulierungsbehörden stimmen zu. Angesichts der Bedeutung der beiden Unternehmen dürfte allerdings nach Einschätzung von Beobachtern der Deal von den Regulierungsbehörden genau unter die Lupe genommen werden.

Mit Gecas trennt sich General Electric von einem durch die Corona-Pandemie schwer getroffenen Bereich. Fluggesellschaften in aller Welt haben die Bestellungen neuer Jets gestoppt und Leasingzahlungen ausgesetzt. Die rückläufigen Ergebnisse bei Gecas hatten General Electric im Corona-Jahr 2020 einen höheren Verlust in seiner Finanzdienstleistungssparte GE Capital eingebrockt. Unter dem Strich hatte General Electric aber dank des Verkaufs seiner Geschäfte mit Biopharmazeutika einen Milliardengewinn einfahren können.

Die Biopharmazeutika war Firmenchef Larry Culp für 21,4 Milliarden Dollar an seinen früheren Arbeitgeber Danaher losgeworden. Mit dem nunmehr eingefädelten Deal mit Aercap beschleunigt der Manager seine Umbaupläne für den US-Konzern, um ihn nach einer schwierigen Zeit wieder auf Kurs zu bringen. General Electric soll sich nach dem Willen seines Lenkers schlanker aufstellen und sich auf die Kernsegmente Strom und Erneuerbare Energien konzentrieren sowie auf das Luffahrt- und Gesundheitsgeschäft.

Gleichzeitig geht der seit rund zweieinhalb Jahren amtierende GE-Chef den hohen Schuldenberg an: Inklusive der nun fließenden Gelder und bereits bestehender Barmittel solle es gelingen, die Verschuldung seit Ende 2018 um mehr als 70 Milliarden Dollar zu drücken, kündigte der Konzern weiter an. Durch das Geschäft mit Aercap reduziere General Electric seine Risiken und komme auf dem Weg voran, ein Unternehmen mit einer guten Kapitalausstattung zu werden, betonte Culp laut Mitteilung.

General Electric (WKN: 851144)

General Electric treibt den Umbau weiter voran. Das macht Sinn, auch wenn die Aktie heute im Minus notiert. Kommt die erwartete Konjunkturerholung, dürfte das dem Konzern in die Karten spielen. DER AKTIONÄR hat bereits Ende Januar spekulativen Anlegern zum Kauf geraten. Diese sollten den Stopp zuletzt auf Einstand bei 9,00 Euro nachziehen.

Mit Material von dpa-AFX

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