Esprit hat die Krise nicht ganz ohne Schrammen überstanden. Laut Aufsichtsratchef Krogner ist nun das Schlimmste überstanden. Weiteres Wachstum verspricht sich das Unternehmen vor allem im Reich der Mitte. Die Aktie ist mehr als nur einen Blick wert.
Die Modekette Esprit hat in der ersten Hälfte ihres laufenden Geschäftsjahres zwar weniger verdient, die Erwartungen aber dennoch übertroffen. Der Nettogewinn ging angesichts eines schwachen Europageschäfts in den sechs Monaten bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent auf 2,71 Milliarden Hongkong-Dollar (HKD) zurück. Dies entspricht umgerechnet rund 250 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 2,25 Milliarden HKD gerechnet.
Wachstum in China
Die Marke Esprit ist in der Volksrepublik China in bislang 150 Städten präsent. In Zukunft sollen 300 weitere Orte hinzukommen und die Ladenfläche um fünf bis zehn Prozent vergrößert werden. China soll so zum neuen „Wachstumsmotor" der weltweit siebtgrößten Modekette werden. Durch den Kauf der übrigen Anteile am Joint-Venture-Partner China Resources Enterprise, hat Esprit nun die vollständige Kontrolle über das operative Geschäft und das Management von Esprit China. So werden die Einnahmen künftig zu 100 Prozent im Zahlenwerk konsolidiert. Neben China steckt auch in Europa noch Potenzial für die Marke. Die Hälfte des Konzernumsatzes stammt aus dem deutschen Markt.
Strategieänderung
Der neue Esprit-Chef Ronald van der Vis gab vor Kurzem bekannt, die künftige Strategie des Modekonzerns mehr auf die Kunden ausrichten zu wollen. Esprit hat sich durch den Erfolg in letzter Zeit etwas von den Kunden entfernt, so der Konzernlenker. Nun wird die gesamte Organisation auf den Konsumenten ausgerichtet.
Hochprofitabel
Esprit blieb auch in der Krise hochprofitabel. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte das Unternehmen mehr als drei Milliarden HKD frei verfügbaren Cashflow. Während Esprit auch in den letzten beiden Jahren weltweit durch Eröffnung neuer Filialen wachsen konnte, schwächelte demgegenüber das Großhandelsgeschäft. Inzwischen sind aber erste Anzeichen einer Trendwende erkennbar. So dürfte das Gesamtjahr mit einem Ergebnisplus abgeschlossen werden. Für die kommenden Jahre ist von einer Beschleunigung des Wachstumstrends auszugehen.
Basisinvestment
Voll im Trend liegt nicht nur die neue Kollektion von Esprit sondern mittlerweile auch die Aktie des Modeunternehmens. Für den AKTIONÄR eignet sich das Papier hervorragend für ein langfristiges Basisinvestment. Mit einem 2010-er KGV von rund zwölf ist die Aktie allemal attraktiv bewertet. Ein Stopp sollte bei 4,50 Euro gesetzt werden. Bleibt die Dividende stabil, ergibt sich auf aktuellem Kursniveau eine satte Dividendenrendite von fünf Prozent.