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Foto: Deutz
11.07.2019 Michael Schröder

Deutz nach Kurssturz: Völlig überzogene Reaktion - Prognose für 2019 steht

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Deutz

Seitdem der Deutz-Vorstand Frank Hiller Anfang der Woche in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärt hatte, dass sich die Nachfrage nach Motoren abkühle und der Höhepunkt wohl erreicht sei, ziehen die Investoren die Reißleine und steigen im großen Stil aus. Mit dem Kurssturz wurde eine deftige Gewinnwarnung eingepreist, die weder das Unternehmen noch die pessimistischsten Analysten erwarten.

Die Nachfrage nach Motoren kühle sich ab, sagte Deutz-Vorstand Frank Hiller am Montag im Interview mit Bloomberg. „Marktseitig haben wir den Peak wohl überschritten.“ Diese Aussagen löste eine Verkaufslawine aus. Während des Gesprächs notierte die Aktie noch bei 8,57 Euro. Im Anschluss rauschte die Aktie um satte 28 Prozent in die Tiefe - 290 Millionen Euro Börsenwert wurden vernichtet. Dabei hatte der Konzernchef die eigenen Prognosen für das laufende Jahr bestätigt: „Wir haben ein gutes Auftragspolster und unsere Guidance für 2019 steht weiterhin.“

"Wir haben ein gutes Auftragspolster und unsere Guidance für 2019 steht weiterhin."

Dr.-Ing. Frank Hiller, Vorstandsvorsitzender Deutz

Damit erwartet der Vorstand weiter trotz eines derzeit allgemein herausfordernden makroökonomischen sowie geopolitischen Umfelds eine Umsatzsteigerung auf mehr als 1,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,78 Milliarden Euro) und einen Anstieg der EBIT-Rendite vor Sondereffekten auf mindestens 5,0 Prozent (Vorjahr: 4,6 Prozent).

Besonders kurios: Einige Analysten stuften diese Schätzungen bislang sogar als konservativ ein. Mit dem Kurssturz von über 25 Prozent innerhalb weniger Tage wurde bei dem Motorenhersteller aber eine deftige Gewinnwarnung eingepreist. Die erscheint stand heute aber unwahrscheinlich.

Deutz (WKN: 630500)

Dank gut gefüllter Orderbücher – der Auftragseingang lag zum 31. März bei 514,5 Millionen Euro – sollte Deutz die Planvorgaben für das laufende Jahr erreichen. Auch für die kommenden Jahre scheint die Lage nicht so schlecht, wie die jüngste Kursentwicklung vermuten lässt. Deutz sollte seinem mittelfristigen EBIT-Rendioteziel (vor Sondereffekten) von sieben bis acht Prozent bis zum Jahr 2022 kontinuierlich näherkommen. Die aktuellen Halbjahreszahlen und einen Ausblick auf das Gesamtjahr gibt es am 1. August. Eine Bestätigung der Jahresprognosen sollte für Beruhigung sorgen – und eine Gegenbewegung einleiten.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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