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Foto: Jörg Baumann, Deutsche Börse; Jörg Baumann
21.01.2020 Nikolas Kessler

Deutsche Börse: Endlich Übernahme – so reagiert die Aktie

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Deutsche Börse

Die Deutsche Börse ist seit Längerem auf der Suche nach größeren Übernahmezielen – bislang allerdings mit überschaubarem Erfolg. Am Dienstag kann der Börsenbetreiber jedoch zumindest einen kleinen Fortschritt vermeldet.

Die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent an der Fondsvertriebsplattform Fondcenter der Schweizer UBS. Den Kaufpreis beziffert der Börsenbetreiber in einer Unternehmensmeldung auf 389 Millionen Schweizer Franken (rund 362 Millionen Euro).

Nach dem Abschluss der Transaktion, der für die zweite Jahreshälfte geplant ist, soll die UBS-Sparte mit dem Clearstream Fund Desk zusammengelegt werden. Dadurch entstehe eine Fondsvertriebsplattform für Geschäftskunden mit einem verwalteten Vermögen von etwas mehr als 230 Milliarden US-Dollar (207 Milliarden Euro).

Die UBS verspricht sich von dem Verkauf nach eigenen Angaben einen Gewinn von rund 600 Millionen Dollar nach Steuern. Das Kapital der Bank soll dabei um zirka 400 Millionen steigen. Die Bank behält zunächst knapp 49 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen. Es soll aber eine Vereinbarung geben, die der Bank ermöglicht, diesen Anteil später an Clearstream zu verkaufen.

Langfristige Kooperation geplant

Clearstream und die UBS gehen laut der Mitteilung zudem eine langfristige Kooperation zur Betreuung der UBS ein. Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer sagte: „Der Erwerb eines Mehrheitsanteils an Fondcenter und die damit verbundene langfristige Partnerschaft mit der UBS unterstreicht die vertrauensvolle Kundenbeziehung.“

 Die Übernahme sei ein weiterer strategischer Schritt zur Erreichung der von Weimer verordneten Ziele. Der seit Anfang 2018 an der Spitze des Konzerns stehende frühere HVB-Chef will den Börsenbetreiber unter anderem mit Übernahmen unabhängiger vom Aktien- und Derivategeschäft machen. Versuche, mit der London Stock Exchange (LSE) zu fusionieren sowie die Devisenhandelsplattform FXAll zu schlucken, waren in den letzten Jahren allerdings gescheitert.

Deutsche Börse (WKN: 581005)

Aktie auf Rekordfahrt

Nichtsdestotrotz zählt die Deutsche Börse nach Einschätzung vieler Analysten zu den Gewinnern der derzeitigen Branchenkonsolidieren. Auch die Anleger scheinen inzwischen auf den Geschmack gekommen zu sein: Nach über 30 Prozent Kursplus im Vorjahr klettert der DAX-Titel auch in diesem Jahr weiter nach oben und hat am Montag bei 146,85 Euro ein neues Allzeithoch markiert.

Zwar kommt die Aktie am Dienstagvormittag etwas vom Hoch zurück, mit einem moderaten Abschlag von 0,2 Prozent notiert sie im durchwachsenen Gesamtmarkt aber dennoch im oberen DAX-Drittel. Investierte Anleger bleiben dabei.

Mit Material von dpa-AFX.

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