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19.08.2019 Martin Mrowka

Deutsche Bank und Commerzbank mit sattem Plus – was ist da los?

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Deutsche Bank

Morgendämmerung bei den Banken. Nach neuen Allzeit-Tiefständen in der vergangenen Woche sind die Aktien der Finanzinstitute plötzlich wieder gesucht. Von einer nachhaltigen Trendwende kann jedoch noch keine Rede sein.

Einige Börsianer reiben sich am Montag-Vormittag verwundert die Augen: Deutsche Bank zeitweise plus 3,7 Prozent an der DAX-Spitze, Commerzbank plus 3,3 Prozent. Als Hauptgrund für die Erholung gilt die jüngste Stabilisierung an den Anleihemärkten. Die Kurse der Staatsanleihen waren in der vergangenen Woche auf neue Rekordhöhen gestiegen, die Renditen gleichzeitig auf Allzeittiefen gefallen. Der Bund-Future markierte am Donnerstag bei 179,66 Punkten ein Rekordhoch. Am Montagmorgen notiert das Anleihenbarometer mit 178,55 wieder deutlich tiefer.

Die Aktienkurse in der Branche hatten in den vergangenen Wochen unter dem starken Renditeverfall an den Bondmärkten gelitten. Die niedrigen Kapitalmarktzinsen erschweren den Geldhäusern das Geschäft mit festverzinsten Wertpapieren. Zudem dürfte die schwache Konjunktur als ein wesentlicher Auslöser der Anleihekäufe die Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher drosseln.

Nun sieht es wieder besser aus. Schon am Freitag hatte sich die Bank-Aktien von ihren Tiefständen erholt. Die Aktie der Deutschen erholte sich von ihrem historischen Tiefstand bei 5,777 Euro auf 6,16 Euro. Am Montag ging es auf 6,42 Euro weiter nach oben. Ähnlich bei der Commerzbank: Nach einem neuen Rekordtief bei 4,658 stand der MDAX-Wert nun wieder zeitweise bei 5,20 Euro.

Anleiheexperte Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) wollte aber erneute Kursgewinne am Anleihenmarkt nicht ausschließen: "Solange sich die geopolitische Gemengelage aus Handelskonflikt und ohne Austrittsvereinbarung drohendem Brexit nicht aufhellt, dürften vermeintlich sichere Staatsanleihen aus EU-Kernländern gefragt bleiben." 

Mit Argusaugen wird im Laufe der Woche auf die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed geblickt. Sie dürfte zu einem bestimmenden Faktor im Handel mit Staatsanleihen werden. Zur Wochenmitte veröffentlicht die Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung, bei der die Währungshüter erstmals seit mehr als zehn Jahren die Zinsen gesenkt hatten. Außerdem startet gegen Ende der Woche die stark beachtete Notenbank-Konferenz im amerikanischen Jackson Hole. Dort ist eine Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell geplant.

"Das Symposium in Jackson Hole zu den 'Herausforderungen der Geldpolitik' dürfte eine angemessene Plattform für Fed-Chef Powell sein, um den Markt auf die aktuelle Haltung der Fed einzustimmen", kommentierte Anleiheexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank. Um die lahmende Konjunktur zu beleben beziehungsweise eine Rezession abzuwenden, dürften die Leitzinsen weiter gesenkt werden. Das wiederum



Um die lahmende Konjunktur zu beleben beziehungsweise eine Rezession abzuwenden, dürften die Leitzinsen weiter gesenkt werden. Das wiederum wird eine nachhaltige Erholung der Banken-Kurse verhindern. Zwischenzeitliche Kurserholungen sind aber möglich. DER AKTIONÄR sieht die Bank-Aktien bis auf weiteres im tiefen Tal der Tränen. Anleger bleiben bei Deutsche und Commerzbank besser an der Seitenlinie.

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