Morgen präsentiert die Deutsche Bank ihre mit Spannung erwarteten Quartalszahlen. Die Konkurrenten an der Wall Street haben bereits ihre Bücher geöffnet und die Erwartungen mehr als übertroffen. Auch einige europäische Wettbewerber konnten bereits überzeugen. Für die Deutsche Bank steht viel auf dem Spiel.
Laut dem Analystenkonsens dürfte auch bei der Deutschen von Januar bis März die Kasse geklingelt haben. Vor Steuern wird annährend eine Milliarde Gewinn erwartet. Unter dem Strich könnten es noch mehr als 700 Millionen Euro sein. Das wäre vor Steuern so viel wie im gesamten Jahr 2020. Im Fokus stehen dabei die Geschäfte in der Handelssparte und mit IPOs.
Auf dem richtigen Weg
Denn rund 1,40 Milliarden Euro hat die Bank vor Steuern im Investmentbanking verdient, schätzen Experten. Dort brillierten auch die US-Großbanken. Getragen wird der Boom von steigenden Börsen und einer großen Emissionswelle bei Aktien und Anleihen. Ein Teil der Erlöse bei der Deutschen Bank dürfte nicht zyklisch sein, das Finanzinstitut könnte nach mehreren Jahren wieder Marktanteile zurückgewonnen haben.
Abgesehen von der Vermögensverwaltung mit der DWS Group läuft es in den anderen Sparten aber nicht so blendend. Die Privatkundensparte und das Geschäft mit Firmenkunden leiden seit Jahren unter den Niedrigzinsen und dem harten Wettbewerb in Deutschland. Im Firmenkundengeschäft wird vor Steuern ein Gewinn von 182 Millionen Euro und bei Privatkunden einer von 152 Millionen Euro erwartet. Eigentlich sollten diese Segmente den Großteil der Gewinne der neuen Kernbank liefern. Nun ist es wieder das Investmentbanking.
Investmentbanking als Rettungsanker
Die Zahlen morgen werfen ein weiteres Licht auf den Konzernumbau der Deutschen Bank, der kommendes Jahr abgeschlossen werden soll. Viele zweifeln am Ziel einer Eigenkapitalrendite von acht Prozent, beim Kostenziel lieferte CEO Christian Sewing bisher aber immer. Über die Abhängigkeit vom Investmentbanking kann man diskutieren, allerdings stehen aktuell Institute, die diese Geschäfte nicht mehr anbieten, deutlich schlechter da.
Die Notierung hat die GD100 bei 9,66 Euro erfolgreich getestet und die Marke von 10,00 Euro wieder bezwungen. Das nächste Ziel ist nun die GD50 bei 10,23 Euro und der Abwärtstrend bei 10,41 Euro. Mutige kaufen vor Zahlen noch zu, denn das Ergebnis im Investmentbanking könnte noch besser als gedacht ausfallen. Alle anderen bleiben dabei.