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03.04.2020 Nikolas Kessler

Deutsche Bank: Die Krise kommt ganz oben an

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Deutsche Bank

Um der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie Einhalt zu gebieten, stehen derzeit vielerorts große Teile des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft still. Die Maßnahmen treffen unter anderem Hotels und Freizeiteinrichtungen hart – auch die von US-Präsident Donald Trump.

Die Trump Organization, das Familienunternehmen des US-Präsidenten, verhandle deshalb mit Vertretern der Deutsche Bank über die Stundung von Kreditzahlungen und Aufschub bei anderen finanziellen Verpflichtungen. Das berichtete am Donnerstag die New York Times unter Berufung auf Finanzkreise und entsprechende Dokumente.

Demnach habe sich das Unternehmen in der Vorwoche auch beim Bezirk West Palm Beach erkundigt, ob weiterhin die monatlichen Gebühren für gepachteten Grund zu bezahlen sind. Die Trump Organization betreibt dort einen Golfclub mit 27 Löchern, der wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlossen bleibt.

Keine Staatshilfe für Trumps Familienunternehmen

Wie der gesamte Hotel- und Freizeit-Sektor leidet auch das Trump-Unternehmen in der Coronakrise unter staatlich angeordneten Schließungen und ausbleibenden Gästen. Die Luxushotels und Golfclubs sind derzeit auf staatliche Anordnung geschlossen oder nur mit stark eingeschränktem Service geöffnet.

Auf Hilfe aus dem 500 Milliarden Dollar schweren Rettungsfonds, den die US-Regierung in der Vorwoche beschlossen hat, kann Trump dabei nicht hoffen – der Präsident und seine Familie sowie deren Unternehmen wurden explizit vom Zugang zu diesen Geldern ausgeschlossen.  

Deutsche Bank in der Zwickmühle

Die Deutsche Bank gilt als größter Gläubiger von Donald Trump. Seit 1998 hat sie Kredite im Volumen von rund zwei Milliarden Dollar an Trump und seine Unternehmen vergeben. Zum Beginn seiner Amtszeit stand der US-Präsident bei der Großbank noch mit 350 Millionen Dollar in der Kreide (DER AKTIONÄR berichtete).

Rückblickend sind diese Geschäfte für die Deutsche Bank in mehrfacher Hinsicht pikant: Zum einen interessieren sich längst Opposition und Staatsanwaltschaften für die Beziehungen zu Trump und dessen Familie. Zum anderen stellt sich die Frage nach dem Vorgehen der Bank, falls die Unternehmen des US-Präsidenten ihre Kredite nicht mehr bedienen können.

Auch der aktuelle Fall bedeutet für die Deutsche Bank ein Dilemma: Einerseits soll nicht der Eindruck entstehen, Trump und sein Familienunternehmen erhielten eine Sonderbehandlung. Andererseits wird sich das Institut das Verhältnis zum US-Präsidenten nicht verbauen wollen – zumal Trump ja für seine öffentlichen Fehden mit einzelne Unternehmen berüchtigt ist. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme gegenüber der New York Times ab.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Nach der Erholung in der Vorwoche musste die Aktie der Deutschen Bank einen Teil der Gewinne in den letzten Tagen wieder abgeben. Im richtungslosen DAX notiert sie am Freitagvormittag kaum verändert im Bereich von 5,50 Euro. Ein Kauf der Aktie drängt sich nach Einschätzung des AKTIONÄR auch weiterhin nicht auf.

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