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05.02.2021 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Abverkauf geht weiter - zu unrecht?

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Deutsche Bank

Die Deutsche Bank hat gestern mit einem Nettogewinn überrascht, den so niemand auf dem Zettel hatte. Vor Steuern wurde 2020 eine Milliarde Euro erwirtschaftet.Mehr dazu lesen Sie hier. Traditionell äußern sich die Analysten nach der Bilanzvorlage. Obwohl die Erwartungen des Konsens deutlich übertroffen wurden, ändern die meisten Experten ihr Anlageurteil aber nicht. Die Skepsis überwiegt weiterhin.

Die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel für die Deutsche-Bank-Aktie nach Zahlen zum vierten Quartal von 7,00 auf 8,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Underperform" belassen. Angesichts überraschend geringer Risikokosten habe der bereinigte Vorsteuergewinn die von dem deutschen Finanzhaus eingeholten Markterwartungen übertroffen, so Analyst Jon Peace. Allerdings bleibe die Herausforderung groß, im Zuge weiterer Kostensenkungen die Erträge zu steigern.

Auch JPMorgan bleibt zurüchhaltend

Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für das Papier von 8,50 auf 9,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analyst Kian Abouhossein erhöhte in einer am Freitag vorliegenden Studie seine Schätzungen für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie für 2021 bis 2023, da er im laufenden Jahr mit einer niedrigeren Risikovorsorge und in den kommenden Jahren mit höheren Erträgen rechnet. Zum neuen Kursziel verwies er auf den ein Jahr in die Zukunft verschobenen Bewertungszeitraum für die Aktie. Zur für 2022 angestrebten Eigenkapitalrendite habe das Geldhaus aber trotz Fortschritten noch einen weiten Weg vor sich.

Die Deutsche Bank ist bei den Aufwendungen im Soll und hat für dieses Jahr bei den bereinigten Kosten eine Marke von 18,5 Milliarden Euro ausgegeben. Ansonsten gab es keine wirklichen Angaben zum Ausblick für das laufende Jahr. Viele Analysten bemängeln das und glauben weiterhin nicht an die für das kommende Jahr gesetzten Zielmarken. Allerdings bleibt die Unsicherheit durch die Pandemie auch 2021 hoch. Bereits im letzten Jahr gaben viele Banken deshalb keine Prognose ab.

Kritik am Handelsgeschäft

Das Handelsgeschäft der Investmentbanker hat der Deutschen 2020 einen Nettogewinn von rund einer halben Milliarde beschert. Auch die Tochter DWS Group überraschte positiv. Mehr dazu hier. Im Privat- und Firmenkundengeschäft blieben die Erträge im Vergleich zu 2019 weitgehend stabil. Das kann man kritisieren. Andererseits schrumpften bei der Bank jahrelang die Erträge schneller als die Kosten. Das ist nun nicht mehr der Fall. Nicht nur das Management geht mittlerweile davon aus, dass ein guter Teil der zusätzlichen Erträge im Handelsgeschäft nachhaltig ist.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Deutsche Bank hat den Großteil des Umbaus hinter sich. Die Kostensenkungsmaßnahmen sollten im laufenden Jahr noch stärker greifen. Wenn sich die Wirtschaft erholt, sinken auch die Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite und der Druck von dieser Seite auf die Gewinne nimmt ab. In den kommen Jahren winkt Aktionären zudem wieder eine Dividende, wenn alles nach Plan läuft.


Die Aktie fällt heute weiter, die negativen Analysten-Studien ziehen den Kurs nach unten. Dort wartet bei 8,25 Euro die nächste Unterstützung. Investierte Anleger bleiben dabei, der nächste Widerstand liegt bei 8,80 Euro, wenn die Notierung wieder dreht

Mit Material von dpa-AFX.

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