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06.01.2020 Michael Schröder

Das perfekte Klima-Aktien-Paket: 2G Energy, Verbio, PSI Software und Sto

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2G Energy

Die Klimawende ist in Arbeit. Politiker diskutieren und beraten mehr oder weniger intensiv über Lösungen, Wege und Ziele im Kampf gegen die Erderwärmung, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) und den Handel mit Emissionen. Während die Politik bei der Klimapolitik noch immer um einen Konsens ringt, ist an der Börse bereits ein Wandel zu spüren. DER AKTIONÄR zeigt auf, welche besonders Aktien gefragt sind.

Auf dem heimischen Kurszettel gibt es einige Unternehmen, die dank ihrer operativen Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz, Emissionshandel, Solar, Wind, Wasserstoff und Co vom Klimawandel profitieren sollten:

2G Energy: Klimakraftprotz dreht auf

Keine Frage: Bei 2G Energy tut sich etwas. Die positive operative Entwicklung setzte sich im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019 fort. Daran dürfte sich im Schlussquartal und in den kommenden Jahren wenig ändern.

Dr. Karsten von Blumenthal, Analyst bei First Berlin, erwartet für die Folgejahre „weiteres Wachstum bei steigenden Margen“. Der Analyst hält die Mittelfristprognose von 300 Millionen Euro (2019e: 250 Millionen Euro) bis 2024 daher für gut erreichbar. Auch beim operativen Ergebnis sieht er die Gesellschaft auf Kurs. „Economies of scale und eine weiter steigende Produktions- und Prozesseffizienz lassen eine EBIT-Margensteigerung in Richtung zehn Prozent bis 2024 erwarten.“

Hintergrund: Der Ausstieg aus der Atomkraft und die erste Phase des Kohleausstiegs führen zu einer Verringerung des grundlastfähigen Stromangebots von rund 22 GW bis Ende 2022. „Die sich auftuende Versorgungslücke bietet Produzenten von dezentralen Gaskraftwerken wie 2G ein großes Marktpotenzial“, so von Blumenthal. Für den Experten ist 2G Energy ein „klarer Energiewendegewinner“.

Ebenfalls interessant: Derzeit zeichnet sich der Einstieg Deutschlands in eine wasserstoffbasierte und somit nahezu emissionsfreie Strom- und Wärmeproduktion ab. 2G hat erste Anlagen erfolgreich getestet. Auch wenn die Deckungsbeiträge zunächst noch überschaubar sein dürften, ist 2G Energy auch für diesen Megatrend bestens aufgestellt.

2G Energy (WKN: A0HL8N)

Verbio: Mächtig Fantasie

Von der Einführung eines wirksamen Preises für Kohlenstoffdioxid sollten Biokraftstoffhersteller wie Verbio profitieren können. Denn an der Zapfsäule dürfte sich dann eine Lenkungswirkung entfalten. Das Unternehmen bietet neben Biodiesel und -ethanol auch Biomethan an. Aktuell spielt vor allem das Marktumfeld dem Bioenergie-Hersteller in die Karten. Während die Preise für Biodiesel unverändert auf einem soliden Niveau rangieren, eilen die Preise für Bioethanol von Hoch zu Hoch.

Das attraktive Preisumfeld hat Verbio bereits im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 Rückenwind beschert. In den Monaten Juli bis September kletterte der Konzernumsatz um 23 Prozent auf 210 Millionen Euro, das EBITDA stieg um satte 43 Prozent auf 23,8 Millionen Euro. Damit hat Verbio bereits im ersten Quartal gut ein Drittel der EBITDA-Prognose für das gesamte Fiskaljahr (65 Millionen Euro) erreicht. Kann das Unternehmen an die positive Entwicklung anknüpfen, sollte sich die Guidance als zu konservativ herauskristallisieren.

Zusätzliche Impulse verspricht zudem die Expansion, die Verbio konsequent vorantreibt. In Nordamerika sicherte sich das Unternehmen zwei Anlagen. Nicht minder spannend ist das Biomethan-Projekt im indischen Sangrur. Die Börse scheint eine positive operative Entwicklung bei Verbio bereits einzupreisen. Die Einführung eines wirksamen Preises für Kohlenstoffdioxid, das attraktive Preisumfeld und die Expansionsfantasie sollten die Aktie in Richtung Mehrjahreshoch bei 13,92 Euro treiben.

Verbio (WKN: A0JL9W)

PSI Software: Alles unter Kontrolle

Auch die Produkte des Berliner Softwarespezialisten PSI werden in Zukunft noch gefragter. Mithilfe von maschinellem Lernen und neuronalen Netzen werden Netzlasten und Einspeisung regenerativer Energien prognostiziert. Je mehr Windräder oder Solaranlagen ans Stromnetz angedockt werden, desto mehr Steuerungs-Know-how wird nachgefragt. Auch PSI-Software für den Handel, etwa von CO2-Zertifikaten, rückt nun in den Vordergrund. Am 2. Dezember wurde nun gemeldet, dass der Kunde EHA Energie-Handels-Gesellschaft das Portfoliomanagementsystem PSImarket in Betrieb genommen hat. Der Schwerpunkt der neuen Lösung liege auf Handelsfunktionen und Portfoliomanagement für den Strom- und Gasmarkt.

Bereits in den ersten neun Monaten zeigte das Segment Energiemanagement ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 81 Millionen Euro auf. Weiterhin erwarte man „gutes Wachstum“, so die Berliner. Jüngst wurde bereits ein wichtiger Auftrag zum Lademanagement für Elektrobusse einer europäischen Metropole gewonnen.

PSI-CEO Dr. Harald Schrimpf sagte gegenüber dem AKTIONÄR, die Klimadiskussionen seien ein „massiver Treiber“ für das Geschäft. So beinhalte das Klimaschutzprogramm 2030 der Regierung Initiativen, die zu jährlich 100 Millionen Euro neuen Investitionen in Leitsystemsoftware führen – dem Kernbereich von PSI. Clevere Strategie für steigende Margen: PSI investiert in eine stärker automatisierte App-Store-Cloud-Unterstützung für seine Kunden, um mit weniger Kosten mehr Lizenzen ausrollen zu können.

PSI (WKN: A0Z1JH)

Sto: Klar auf Kurs

Bereits in der AKTIONÄR-Ausgabe 40/19 wurde Sto, ein Hersteller von Verbundsystemen für die Wärmedämmung, als potenzieller Profiteur des Klimaschutzprogramms vorgestellt. Seitdem kennt die Aktie nur den Weg nach oben. Und das vollkommen zu Recht. Denn operativ läuft es bei Sto wie geschmiert. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 5,8 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro und auch beim EBIT und Nettogewinn verbuchte die Gesellschaft deutliche Zugewinne. Gestützt wird die positive Entwicklung durch Zukäufe. Seit Jahresbeginn konsolidiert Sto das Geschäft der Liaver GmbH aus dem thüringischen Ilmenau. Seit August fließt auch die Unitex Australia Pty Ltd. in die Sto-Bilanz mit ein.

Schließlich lässt Sto seine Aktionäre an der operativen Entwicklung teilhaben. Im Jahr 2018 sind 0,31 Euro je Aktie in Form einer Basisdividende und ein Bonus von 3,78 Euro pro Aktie an die Anteilseigner geflossen. Der Spezialist für Wärmedämmung dürfte auch in den kommenden Jahren an der ausgewogenen Akquisitionsstrategie und der aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik festhalten. Der Nebenwert könnte in Zeiten von Klimaschutz sowie der Förderung des energieeffizienten Bauens eine Art Renaissance auf dem Börsenparkett erleben.

Sto Vz. (WKN: 727413)

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

Behandelte Werte

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