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30.08.2019 Martin Mrowka

Darum ziehen Vonovia, Deutsche Wohnen und Co heute so stark an

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Deutsche Wohnen

Immobilien-Aktien waren in den vergangenen Wochen kräftig unter Druck geraten. Vor allem Werte mit einem großen Bestand an Wohnungen in Berlin mussten teils erhebliche Abschläge hinnehmen. Die Diskussionen über Enteignungen und der Beschluss eines Mietendeckels sorgten für große Verunsicherung bezüglich der künftigen Mieteinnahmen von Vonovia, Deutsche Wohnen, Ado Properties und Co.  Doch davon ist am Freitag-Vormittag nicht mehr viel zu sehen.

Vonovia plus fünf, Deutsche Wohnen plus elf, Ado Properties plus neun, LEG plus 3,6 und Grand City Properties plus drei Prozent - an der Börse kam es am Freitag-Vormittag zu einem wahren Kaufrausch bei Immobilien-Aktien. Der Grund: Der Berliner Wohnungsverband BBU, der in Berlin für 43 Prozent des Bestandes an Mietwohnungen steht, sieht nach einer Mitgliederbefragung zu den Folgen des Mietendeckels Land unter.

Gut 60 Prozent der Unternehmen befürchten durch die Senatsentscheidung, die Mieten auf knapp 8 Euro pro Quadratmeter zu deckeln, eine rückläufige Neubau-Tätigkeit. Mehr als 90 Prozent der Befragten gehen von einer Stagnation bei energetischen Modernisierungen aus. Und auch beim altersgerechten Umbau sehen fast 90 Prozent großes Sparpotenzial. "Mehr als drei Viertel der Befragten erwarten zudem, dass die Aufträge für Baufirmen zurückgehen, Berlin als Investitionsstandort leidet und weniger in die Reduktion des Klima-Killers CO2 investiert wird", schrieb die Bild-Zeitung.

Update: Am Freitag-Mittag bestätigte die Landesregierung: Die rot-rot-grüne Koalition hat sich auf Änderungen am bisherigen Vorschlag verständigt, wie Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) am Freitag sagte. Demnach liegen die Mietobergrenzen in den nächsten fünf Jahren zwischen 5,95 Euro und 9,80 Euro.

Bis zu diese Grenzen dürfen Vermieter die Nettokaltmieten gemäß der jährlichen Teuerungsrate erhöhen. Mieter können Senkungen beantragen, wenn sie mehr als 30 Prozent ihres Netto-Haushaltseinkommens dafür aufwenden müssen. Grundlage für Mietobergrenzen soll der Mietspiegel von 2013 sein, nicht wie zuletzt geplant der für 2011.

Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C)

Besonders die Papiere von Deutsche Wohnen und Ado Properties, die große Wohnungs-Bestände in Berlin besitzen, hatte es zu Wochenbeginn mit Tiefstständen seit 2017 arg gebeutelt.

Die Aktien von Deutsche Wohnen haben mit ihrem kräftigen Anstieg den kurzfristigen Abwärtstrend überwunden - allerdings noch nicht signifikant. Erst nach einem nachhaltigen Sprung über die 50-Tage-Linie (blau) bei gut 32 Euro ergäbe sich ein Kaufsignal.

Einen weiteren Schub könnten die Papiere auch von einem Aufstieg in den DAX erfahren. In der kommenden Woche entscheidet die Deutsche Börse AG, ob ThyssenKrupp absteigt und wer dem Industriekonzern folgen wird. Außer Deutsche Wohnen hat auch der Triebwerksbauer MTU Aero Engines Chancen.

Der geplante Mietendeckel in Berlin lässt sich voraussichtlich nicht so durchsetzen wie gedacht. Eine Lockerung kommt den Immo-Konzernen zu Gute. Deutsche Wohnen sieht auch charttechnisch wieder verheißungsvoll aus. Vor allem spekulative Käufer setzen derzeit auf eine Wende. Vorsichtigere Aktionäre sollten eine Vollendung der Bodenbildung abwarten. 

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