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20.08.2019 Jochen Kauper

Daimler, BMW und Volkswagen: Welcher deutsche Autobauer hat das beste Konzept für die Zukunft?

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Daimler

Vor Eröffnung der 68. Internationalen Automobilausstellung (IAA) Pkw am 10. September in Frankfurt geht es der Branche alles andere als gut. Die Krise hat deutliche Spuren im Programm der Autoschau hinterlassen. Vor allem internationale Hersteller machen in diesem Jahr einen weiten Bogen um die Veranstaltung des deutschen Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Die deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen müssen sich gegen die Krise stemmen. Die Aktienkurse bleiben angeschlagen.

Auf dem längst nicht ausverkauften Frankfurter Messegelände werden nur noch in vier Hallen neue Autos gezeigt, wobei die deutschen Konzerne VW, Daimler und BMW mit einigen internationalen Vertretern wie Hyundai oder Landrover fast unter sich bleiben. Dazu gesellen sich wie in den Vorjahren noch zahlreiche Zulieferer.

"Die Autoindustrie fährt in ihre größte Krise seit mehr als 20 Jahren", beschreibt Auto-Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen die globale Lage.

Die Neuerscheinungen sind im Vorfeld bestens bekannt, die digitalen Medien machen der analogen und teuren Messe das Leben schwer. Der Experte sieht die IAA in einer Reihe mit der Detroit Motor Show, der Tokyo Motor Show und dem Pariser Autosalon: "Alle brauchen ein Konzept für die Zukunft, sonst wird es eng."

„Die Besucher wollen die neuesten Autos fühlen, anfassen, sich hinters Steuer setzen - ohne sich gleich einem Verkäufer erklären zu müssen. Das ist der große Vorteil der IAA“, versucht VDA-Sprecher Eckehart Rotter dagegen zu halten.

Dass der Druck auf die Autobauer enorm ist, zeigt die Entwicklung der Aktienkurse von BMW, Daimler und Volkswagen.

Autoexperte Dudenhöffer macht den Anlegern keine großen Hoffnungen auf baldige Besserung: „Hinsichtlich der Zukunft liegen dunkle Wolken über dem zweiten Halbjahr 2019 und 2020. Der Abschwung der Konjunktur hat sich verstärkt. Alle drei werden damit in ihren Margen zurückstecken und für alle drei wird es wichtig sein, Effizienz-Programme umzusetzen. Dabei sollte man durchaus auch schauen, ob man nicht zu viele Mitarbeiter an Board hat“, sagt der Autoexperte gegenüber dem AKTIONÄR.

"Heute hat die VW-Gruppe das beste Gesamtkonzept."

Ferdinand Dudenhöffer, CAR-Institut

„Heute hat die VW-Gruppe das beste Gesamtkonzept – obwohl Audi noch etwas hängt. Mercedes hat die Chance, mit den Chinesen deutliche Kostenverbesserungen mit Scales zu erzielen. BMW muss schauen, dass die Elektromobilität ins Laufen kommt, sprich die BEV dann auch saubere Anlaufkurven haben. Insgesamt bleibt bei BMW die Frage nach einer breiten Kooperationsstrategie. Es ist wichtig, nach der Ausgliederung der Mobility Services (Joint Venture BMW und Daimler) und den Kooperationen im autonomen Fahren (BMW und Daimler) über eine breitere Plattform, vielleicht auch mit Great Wall Motors in China sich zu positionieren. Also es bleiben einige strategische Aufgaben und Herausforderungen für den neuen BMW CEO Oliver Zipse“, ergänzt Dudenhöffer.

"BMW muss schauen, dass die Elektromobilität ins Laufen kommt."

Ferdinand Dudenhöffer, CAR-Institut

BMW muss auf die Tube drücken. Der neue Konzernchef Oliver Zipse muss so schnell wie möglich wieder Boden gut machen. Die unter EX-Vorstand Norbert Reithofer aufgebaute Führungsrolle im Bereich der Elektromobilität mit dem BMW i3 und dem Hybridmodell i8 wurde leichtfertig aus der Hand gegeben.

BMW (WKN: 519000)

Auch Daimler hat schwer zu kämpfen. Im Juli zum Beispiel verkaufte der Autobauer von der Stammmarke Mercedes-Benz 188.857 Autos. Ein Plus von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben war der Zuwachs von 13 Prozent im größten Einzelmarkt China. Das hilft der Aktie derzeit nicht auf die Sprünge.

Technisch bleibt das Papier angeschlagen.

Zwar sieht DER AKTIONÄR bereits viel Negatives im Kurs eingepreist, dennoch sollten Anleger derzeit vor einem Einstieg eine Bodenbildung abwarten. Auch die knackige Dividende von 3,25 Euro, was einer Rendite von etwa 6,2 Prozent entspricht, stellt kein Kaufargument dar. Es ist nicht sicher, ob der neue Konzernchef Ola Källenius nicht die Ausschüttung aufgrund der Sparmaßnahmen kürzen wird.

wiwo.de
Daimler (WKN: 710000)

Im Bereich zwischen 39,50 und 41,80 Euro trifft die Daimler-Aktie auf eine starke Unterstützungszone aus den Jahren 2009 bis 2012. Diese sollte zumindest nicht unterschritten werden.


Hinweis: 

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.

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