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13.06.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Ist der Abverkauf übertrieben?

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Commerzbank

Inflations- und Konjunktursorgen haben den US-Aktienmarkt am Freitag weiter nach unten gezogen. Die Aktienkurse in Deutschland holen diese negative Entwicklung heute nach. Betroffen sind trotz der EZB-Sitzung letzten Donnerstag auch Bankaktien. Einige Experten sind bei der Commerzbank dennoch positiv gestimmt.

Die EZB hat am Donnerstag verbal die Zinswende in der Eurozone für den Sommer eingeleitet. Das wird gerade mittelfristig für Bankaktien sehr positiv sein, denn es bedeutet mehr Erträge im Kreditgeschäft. Die Märkte haben den Sektor seitdem allerdings abverkauft, die Kurse sinken mit der Gesamt-Börse.

Gewinnmitnahmen und Rezessionsangst

Scheinbar haben viele Anleger Gewinne mitgenommen. Andere fürchten offenbar verstärkt konjunkturelle Probleme. So wie in den USA könnte die EZB die Inflationsdynamik unterschätzt haben und nun stärker gegensteuern müssen. Allerdings vergessen Anleger oft, dass die Notenbank nicht so stark wie in den USA an der Zinsschraube drehen kann. Denn dann würde einige Staaten Refinanzierungsprobleme bekommen.

Commerzbank in Sippenhaft?

Der Ausverkauf scheint übertrieben, gerade bei der Commerzbank. Der Umbau läuft bisher besser als erwartet und die Bank gehört zu einem der zinssensitivsten Institute in Europa. Bereits bei der polnischen Tochter mBank lässt sich sehen, wie stark höhere Zinsen die Erträge beeinflussen. Im laufenden Jahr dürfte das für den Gesamtkonzern umso mehr gelten.

Davon sind auch die Analysten von Goldman Sachs überzeugt, Sie haben die Einstufung für die Commerzbank-Aktie nach einer Fachkonferenz der US-Investmentbank auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 9,70 Euro belassen. Das Management habe erläutert, dass die wahrscheinlichen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank positive Auswirkungen auf die Finanzlage der Bank haben dürften, schrieb Analyst Chris Hallam. Allerdings sollten die positiven Effekte in diesem Jahr noch begrenzt sein.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Aktie kann sich dem Abwärtssog nicht entziehen und ist wieder deutlich unter die 8-Euro-Marke gerutscht. Um 7,50 Euro warten mehrere Unterstützungen, die Halt geben könnten. Investierte beachten den neuen Stopp bei 6,00 Euro. Mutige warten ab, ob der Kurs an diese Marke wieder dreht.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweise auf Interessenkonflikte:


Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

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