++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
Foto: Ralph Orlowski/REUTERS
10.06.2022 Carsten Kaletta

Commerzbank: "Gute Rentabilität" hat oberste Priorität

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Commerzbank

Die jüngsten Aussagen von der EZB schüren Wachstumssorgen (DER AKTIONÄR berichtete) und setzen damit zum Wochenausklang europäische Bankenwerte wie die Commerzbank unter Druck. Dabei hatte sich deren Finanzchefin Bettina Orlopp jüngst durchaus zuversichtlich geäußert. Und Goldman Sachs sieht bei der zweitgrößten deutschen Bank weiterhin Kurspotenzial.

Die US-Investmentbank hat zwar die Einstufung für die Commerzbank nach einer Fachkonferenz der US-Investmentbank auf "Neutral" belassen, aber zugleich auch das Kursziel von 9,70 Euro bestätigt. Demnach hätte das Papier noch rund 25 Prozent Luft nach oben - ausgehend vom aktuellen Kursniveau.

Das Management habe erläutert, dass die wahrscheinlichen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank positive Auswirkungen auf die Finanzlage der Bank haben dürften, schrieb Analyst Chris Hallam in einer am Freitag vorliegenden Studie. Allerdings sollten die positiven Effekte in diesem Jahr noch begrenzt sein.

Finanzchefin Bettina Orlopp hat indes die strategischen Ziele klar benannt und dabei auch vorsichtigen Optimismus versprüht. "Unser Hauptziel ist, in zu einem Rentabilitätslevel zurückzukehren, der wettbewerbsfähig ist", sagte Orlopp am Donnerstag bei einer Branchenkonferenz. Erst dann könne über Investitionsmöglichkeiten nachgedacht werden. Gleichwohl habe die Commerzbank bereits umfassende Investitionsprogramme laufen, erklärte Orlopp und verwies unter anderem auf Maßnahmen zu Modernisierung und Digitalisierung. Eine Zinserhöhung der EZB wäre gut für die Commerzbank, da das Institut sehr "zinssensibel" sei.

Konkret erwartet die Commerzbank im Falle eines um ein Prozent erhöhten Zinses auf 12-Monats-Sicht rund 400 Millionen Euro höhere Nettozinserträge. Hintergrund: Höhere Zinsen führen sowohl im Kreditgeschäft als auch im Anleihe-Handel zu höheren Einnahmen.

Die Commerzbank-Aktie verliert am Freitag  2,8 Prozent und damit nicht ganz so stark wie der europäische Branchenindex Euro Stoxx Banks , der mehr als vier Prozent einbüßt.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der Titel bricht durch die erst neulich eroberte Unterstützung bei acht Euro. Kann diese Marke im Laufe des restlichen Handelstages nicht wieder eingenommen werden, spannen die Horizontalen zwischen 7,40 Euro und 7,65 Euro den nächsten Support auf (DER AKTIONÄR berichtete). An den langfristig -  mit Blick auf die steigenden Zinsen -  guten Aussichten für die Commerzbank ändert sich indes nichts. Kurzum: Wer investiert ist, bleibt in jedem Fall dabei, beachtet jedoch den Stopp-Kurs bei 6,00 Euro.

Hinweise auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

(Mit Material von dpa-AfX)

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