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02.07.2020 Fabian Strebin

Commerzbank-Großaktionär: Rätselraten über die Strategie des Bundes

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Commerzbank

Beim Diskurs über eine neue Strategie der Commerzbank steht neben der Unternehmensführung und der Gewerkschaft vor allem der Finanzinvestor Cerberus im Vordergrund. Öffentlichkeitswirksam hatten die Amerikaner harte Sanierungsmaßnahmen gefordert. Doch Cerberus ist mit fünf Prozent nur der zweitgrößte Aktionär. Die Nummer eins ist immer noch die Bundesrepublik Deutschland mit 15,6 Prozent.

Diesen Mittwoch ließen die Gewerkschaftsvertreter eine Sitzung des Aufsichtsrates platzen, da Ihnen wichtige Unterlagen nicht vorgelegen hätten. Die Börsen-Zeitung berichtet nun, dass noch nicht abgeschlossene Gespräche mit dem Bund über die Strategie der Bank der Grund gewesen sein soll. Das gehe aus einer E-Mail von Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann hervor.

Im Auftrag des Staates hatten im vergangenen September Berater der Boston Consulting Group ein wenig schmeichelhaftes Gutachten über die Commerzbank erstellt. Darin wurde dringend empfohlen, das Geschäftsmodell zu überarbeiten und die Kosten drastisch zu senken. Das Kostenziel könnte verdoppelt oder gar verdreifacht werden. Zudem solle sich die Bank weiter aus Kapitalmarktgeschäften und dem Ausland zurückziehen.

Der Staat soll verantwortungsvoll mit den Steuergeldern der Bürger umgehen. Um das vor über zehn Jahren in die Commerzbank gesteckte Kapital ohne Verlust wieder herauszuziehen, müsste die Aktie der Bank aber jenseits von 20,00 Euro stehen. Das ist auf absehbare Zeit unrealistisch. Gleichzeitig dürfte es aus politischen Gründen schwierig werden, als größter Aktionär in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten einen massiven Jobabbau zu befürworten.

Für die Politik wird es schwierig bei der Commerzbank einen Mittelweg zu finden. An weiteren Sparanstrengungen führt aber kein Weg vorbei, zumal die Bank alleine in der Zukunft kaum überlebensfähig sein dürfte. Deshalb dürfte es mittelfristig zu einer Übernahme kommen. Wahrscheinlich ist eine Neuauflage der Gespräche mit der Deutschen Bank oder einem Wettbewerber aus dem europäischen Ausland. Dazu dürfte es allerdings erst kommen, wenn die Corona-Pandemie bewältigt ist.

Investierte Anleger setzen auf positive Impulse. Wer noch nicht dabei ist, kann auf Anschlussgewinne nach dem Bruch der Vier-Euro-Marke setzen.


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