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22.02.2021 Fabian Strebin

Commerzbank: Das wäre ein Desaster

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Commerzbank

Die Commerzbank hat vor rund zwei Wochen ihre neue Strategie konkretisiert. Im Rahmen eines Kapitalmarkttags standen verschiedene Vorstände Rede und Antwort. Dass während des Umbaus Kunden abwandern, ist klar. Allerdings könnten es mehr sein als befürchtet. Dann wäre die Sanierung unter Umständen in Gefahr.

Seit Jahren hat die Commerzbank versucht mit Wachstum aus dem Niedrigzinsumfeld herauszukommen. Es gab für Neukunden hohe Geldprämien und jährlich wurden neue Wachstumsziele verkündet. Ursprünglich peilte man für 2020 rund 14 Millionen Kunden an. Vor wenigen Jahren sollten es dann noch 12,5 Millionen sein. Nach der Integration der Comdirect hat der Konzern nun Doppelkunden und Karteileichen aussortiert und es sind nur noch 11 Millionen übriggeblieben. Nicht nur daran ist die Commerzbank bei ihrer Wachstumsstrategie gescheitert.

Kundenschwund voraus?

Der seit diesem Jahr amtierende CEO Manfred Knof hat klargestellt, dass für ihn zukünftig die Profitabilität und nicht mehr reines Wachstum im Mittelpunkt steht. Die neue Strategie birgt Risiken, was das angeht. Denn höhere Gebühren und veränderte Betreuungsmodelle schmecken nicht jedem Kunden. So rechnet die Bank intern damit, dass einige Sparer das Weite suchen.

300 Millionen Ertrag weniger

Laut Welt am Sonntag kalkuliert das Management der Commerzbank bis 2024 damit, dass 1,7 Millionen Kunden der zuletzt knapp elf Millionen die Bank verlassen. Der Konzern wollte das nicht kommentieren. Obwohl es sich um Kunden handeln soll, mit denen man kaum Gewinn macht, würden trotzdem 300 Millionen Euro an Erträgen 2024 fehlen.

Plan für 2024 ist ambitioniert

Nun will die Bank anscheinend doch wieder stärker bei der Kreditvergabe wachsen und mit Firmenkunden mehr Geschäft machen, um die Delle auszugleichen. Doch gerade in diesem Segment wird auch kräftig gespart. Viele Analysten halten die Ertragsziele der Commerzbank für 2024 ohnehin zu hoch

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der Weg zurück in die schwarzen Zahlen wird für die Commerzbank steinig. Den Absturz von Anfang des Monats hat die Aktie immer noch nicht wettgemacht. Aktuell ist nur für Trader ein Einstieg angezeigt. Wer investiert ist, bleibt an Bord.

inweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Commerzbank befinden sich im Aktionär-Depot von DER AKTIONÄR.

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