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10.07.2020 Fabian Strebin

Commerzbank-Ärger geht weiter: Für Anleger egal?

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Commerzbank

Nach dem Doppelrücktritt von CEO Martin Zielke und Stefan Schmittmann als Aufsichtsratsvorsitzendem zeichnet sich eine Hängepartie ab. Es ist ein Führungsvakuum entstanden, dass länger als gedacht anhalten könnte. Denn zuerst soll ein neuer Chef des Kontrollgremiums bestimmt werden, der dann einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen muss. Doch das könnte dauern. 

Der deutsch-britische Finanzmanager Nicholas Teller, der seit 2014 im Aufsichtsrat sitzt und von vielen als künftiger Vorsitzender gehandelt wurde, hatte bereits vor der Sitzung des Kontrollgremiums am Mittwoch seinen Verzicht erklärt. Die Entscheidung wurde vertragt, da es auch sonst keinen Bewerber gab. Bei der nächsten Sitzung am 3. August soll womöglich eine Entscheidung fallen, an diesem Tag wird Amtsinhaber Schmittmann gehen.

Die anderen Stakeholder sind verärgert. Ein nicht genannter Großaktionär sagt gegenüber dem Handelsblatt: „Es ist schwach, dass sich alle Aufsichtsräte vor der Verantwortung gedrückt haben und niemand bereit war, den Vorsitz zumindest für eine Übergangszeit zu übernehmen“, schimpft ein Großaktionär. „Wenn es beim Fußball zum Elfmeterschießen kommt, können auch nicht alle Spieler sagen, dass sie nicht schießen.“

Auch aus der Politik hagelt es Kritik. „Das Führungschaos bei der Commerzbank mitten in der Coronakrise ist eine schwere Hypothek“, sagt der Linken-Finanzexperte Fabio De Masi. „Die Bundesregierung kann die Dinge als Eigentümer nicht länger so laufen lassen.“

Die Bundesrepublik Deutschland ist der Ankeraktionär der Commerzbank und stellt mit Jutta Dönges und Frank Czichowski auch zwei Aufsichtsräte. Nachdem sich der Staat bisher weitgehend aus dem Geschehen bei der Bank heraushielt, soll Frau Dünges jetzt aktiv werden und einen neuen Aufsichtsrat finden, der für Schmittmann in das oberste Gremium Anfang August einzieht. Ob diese Person oder ein anderer Aufsichtsrat dann den Vorsitz übernehme, sei offen, so Insider.

Die unbesetzten Positionen in Führungsgremien bei der Commerzbank werden zum Problem, je länger die Unklarheit andauert. Zwar bleibt Zielke so lange, bis ein neuer CEO gefunden ist. Das angekündigte Sanierungsprogramm kann er aber nicht umsetzen. Der Aufsichtsratsvorsitz würde kommissarisch geführt. Allerdings können jederzeit neue Impulse kommen und für Überraschungen sorgen. Mittelfristig ist die Commerzbank ohnehin ein Übernahmekandidat.

Wer investiert ist bleibt, dabei und beachtet den neuen Stopp bei 3,70 Euro. Wer noch an der Seitenlinie steht und zögert, kann größere Rücksetzer nutzen um eine erste Position aufzubauen.


Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.


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