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10.09.2021 Fabian Strebin

BlackRock besser als DWS Group: Jetzt auch Karl von Rohr im Visier

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DWS Group

Die DWS-Aktie befindet sich seit zwei Wochen in Schockstarre und pendelt zwischen 36 und 37 Euro. Damals wurde bekannt, dass US-Behörden gegen den Vermögensverwalter wegen des Vorwurfs des Greenwashing ermitteln. CEO Christian Sewing zeichnet der weil ein positives Bild der Chancen für die Deutsche Bank, was nachhaltige Anlagen angeht. Nun ist aber offenbar auch sein Vorstandskollege Karl von Rohr ins Visier geraten.

Bei den Vorwürfen geht es schließlich darum, dass sich die DWS womöglich grüner dargestellt hat als sie ist. Das sagte die frühere Nachhaltigkeitschefin des Konzerns, Desiree Fixler, und diesen Vorwürfen gehen nun auch Behörden in den USA nach, die Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium. Es geht um womöglich zu positive Aussagen auf der Hauptversammlung und auch um potenziell falsche Angaben im Geschäftsbericht zu diesem Themenkomplex. Der Vermögensverwalter weist die Vorwürfe als haltlos zurück. Noch stehen die Untersuchungen am Anfang, und es ist unklar, ob es ein Fehlverhalten gegeben hat.

Deutsche-Bank -Vorstand ist DWS Aufsichtsratschef

Die DWS Group ist allerdings eine 80-prozentige Tochter der Deutschen Bank. Rechtlich sind die Konzerne seit dem Börsengang der DWS im Frühjahr 2018 zwar unabhängiger als früher, aber der Privatkundenvorstand des Institutes, Karl von Rohr, ist Chefkontrolleur der DWS Group. In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Vermögensverwalters hätte Nachhaltigkeitschefin Fixler im März 2021 ihre Vorwürfe bezüglich des Greenwashings an von Rohr gemeldet. Das berichtet die Süddeutsche-Zeitung. Nun würden sich die Ermittler auch für von Rohr interessieren.

Das könnte heikel werden

„Die Aufseher sind mit einer ziemlich großen Mannschaft eingeritten und nehmen das offenbar sehr ernst“, sagt ein Konzerninsider gegenüber der Zeitung. Fixler hatte ihre Vorwürfe gegen Vorstandschef Asoka Wöhrmann bereits Mitte März 2021 an Chefkontrolleur von Rohr geschickt. Wenige Tage später verlängerte der Aufsichtsrat den Vertrag von Wöhrmann vorzeitig. Dieser Vorgang könnte für den Konzern noch zum Problem werden.

DWS Group (WKN: DWS100)

Seit Bekanntgabe der Ermittlungen schweigen sich alle Beteiligten darüber aus. Inwiefern Karl von Rohr als Aufsichtsratschef der DWS verantwortlich gemacht werden kann, ist fraglich. Denn überhaupt ist ungewiss, inwiefern der Vermögensverwalter gegen Regeln verstoßen haben könnte, da diese oft unpräzise und schwammig sind.

In jedem Fall dürfte der Vorgang ein Weckruf für die Branche sein, es mit der Definition, was als nachhaltig gelten kann, nicht zu übertreiben. Die Aktie der DWS reagiert seit zwei Wochen wenig bis gar nicht auf Impulse. Die Anleger warten ab, die Ermittlungen könnten jedoch Monate dauern. Daher ist das Papier für Neueinsteiger unattraktiv. Diese greifen zum Marktführer BlackRock, der zwar doppelt so teuer ist mit einem 2022er-KGV von 22, aber bei Nachhaltigkeitsthemen nicht in Probleme kommen dürfte.

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