+++ 5 Top-Titel zum Sonderpreis +++
Foto: Shutterstock
02.10.2019 Michel Doepke

Bayer: Die Lage bleibt angespannt – Aktie verliert an Boden

-%
Bayer

Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA halten Bayer weiter in Atem. Der Pharma- und Chemiekonzern will im US-Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat nicht um jeden Preis klein beigeben. Liam Condon, Bayer-Vorstandsmitglied und Leiter der Division Crop Science, stellt im Interview mit der Börsen-Zeitung Bedingungen, die an einen Vergleich geknüpft sind.

In den Verhandlungen über eine außergerichtliche Beilegung der Klagen in den Vereinigten Staaten gebe es für Bayer zwei unverrückbare Bedingungen, sagte Condon der Börsen-Zeitung. "Das ist einmal die finanzielle Angemessenheit des Vergleichs und es muss ein finaler Abschluss sein. In dieser ersten Phase wird nicht in erster Linie über Summen gesprochen, sondern vor allem über eine mögliche Struktur verhandelt", stellte der Manager klar.

Spekulationen Anfang August

Spekulationen, Bayer sei bereit, für den Vergleich acht Milliarden US-Dollar in die Hand zu nehmen, hatten Anfang August zu einem kräftigen Kursanstieg geführt. Ob es unter den von Bayer aufgestellten Forderungen zu einem Vergleich komme, "kann ich überhaupt nicht einschätzen", so Condon. Per 11. Juli summierten sich die Glyphosat-Klagen in den USA auf 18.400.

"Ich gehe davon aus, dass wir auch im dritten Quartal steigende Klägerzahlen sehen werden. Das sagt aber nichts über die Qualität der Klagen aus. Es wird getrommelt, um eine ordentliche Verhandlungsmasse zusammenzubekommen."

Bayer-Vorstandsmitglied Liam Condon gegenüber der Börsen-Zeitung

Forschung an Glyphosat-Alternative

Bayer ist auf der Suche nach einer Glyphosat-Alternative. Das wäre der Traum einer jeden Firma, sagte der Manager mit Verweis auf den riesigen Markt. "Ich glaube aber eher nicht, dass es ein Ersatzprodukt mit vergleichbarem Wirkspektrum und zugleich besserem Sicherheitsprofil gibt." Den Kampf um die Wiederzulassung für Glyphosat in der EU nach 2022 will Condon noch nicht verloren geben.

Die Lage in Sachen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA bleibt komplex. Es bleibt abzuwarten, wann und in welcher Höhe Bayer einen potenziellen Vergleich schließen kann.

Bayer (WKN: BAY001)

DER AKTIONÄR hält an seiner kritischen Einschätzung fest: Langfristig ausgerichtete Anleger sollten die Papiere weiter meiden. Auch charttechnisch hat sich das Bild wieder merklich eingetrübt.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Bayer - €

Buchtipp: Winning the Loser's Game

„Winning the Loser's Game“ geht zurück auf einen Zeitschriftenartikel, für den Charles D. Ellis den renommierten Graham & Dodd Award erhielt. Darin plädierte der Autor zukunftsweisend für eine Strategie des diversifizierten, kostengünstigen Investierens in Indexfonds, die er in seinem Buch weiter ausbaute. Inzwischen liegt der Klassiker in der achten, aktualisierten Auflage vor und ist damit auf der Höhe der Zeit angekommen. Neu hinzugekommen sind unter anderem Kapitel darüber, wie Technologie und Big Data traditionelle Anlageentscheidungen infrage stellen und wie das Anlegerverhalten die Renditen beeinflusst. Außerdem werden neue Forschungsergebnisse vorgestellt, die für Ellis’ Ansatz sprechen, und vor der Anlage in Anleihen wird gewarnt. Ein umfassender Leitfaden für langfristige Investitionen, erfolgreich aktualisiert, um den Realitäten der heutigen Märkte gerecht zu werden.

Winning the Loser's Game

Autoren: Ellis, Charles D.
Seitenanzahl: 340
Erscheinungstermin: 30.05.2024
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-862-6

Jetzt sichern