Der Goldpreis bleibt weiter in seiner engen Handelsspanne rund um die Marke von 1.700 Dollar gefangen. Ausreißversuche nach unten stießen in den vergangenen Tagen immer wieder auf Kaufinteresse. Die Minenaktien arbeiten sich größtenteils Schritt für Schritt nach oben. Der CEO des weltweit zweitgrößten Goldproduzenten, Barrick Gold, meldet sich jetzt in einem Interview mit CNBC zu Wort.
Seiner Ansicht nach biete die Goldindustrie im Allgemeinen und Barrick Gold im Besonderen Sicherheit in unsicheren Zeiten. „Wir geben den Investoren eine sich selbst finanzierende Versicherung gegen eine globale Finanzkrise“, sagt Bristow. Als Antwort auf Covid 19 habe man das Quantitativ Easing (QE) auf eine neue Stufe gehoben. Und dies würde natürlich für Druck bei den Papiergeldwährungen führen. Dies könne man am Goldpreis messen. „Wir sehen die Preise rund um die Welt steigen“, sagt Bristow. Der Goldpreis habe in Folge der Maßnahmen der Notenbanken erstmals seit sieben Jahren wieder die Marke von 1.700 Dollar durchstoßen. Nachdem die Branche selbst seiner Ansicht nach an einem Teil des Goldpreisverfalls verantwortlich gewesen sei, da sie für zu viel Angebot gesorgt habe, habe man nun Disziplin gelernt. Die Branche habe aber keine großen Reserven, um auf eine steigende Nachfrage zu reagieren. Die fallende Goldproduktion würde dem Goldpreis seiner Ansicht nach auch in Zukunft Unterstützung geben.
Tatsächlich ist das Peak Gold ein Thema, dass die Branche schon einige Jahre begleitet. Barrick Gold selbst hatte kürzlich eine Grafik veröffentlicht, die zeigt, dass die Goldproduktion in diesem oder im nächsten Jahr ihren Höhepunkt erreichen wird, bevor sie in den kommenden Jahren – neue Projekte eingerechnet – fallen wird. Dies dürfte den Goldpreis übergeordnet weiter stützen. Freilich: Wann genau der Förderhöhepunkt gewesen ist, wird man erst rückblickend sagen können. Doch große neue Vorkommen haben Seltenheitswert. Und Anleger sollten dazu bedenken: Vom ersten Fund bis zum ersten produzierten Gold vergehen meist zehn Jahre oder mehr. Sollte es tatsächlich zu einer höheren Nachfrage kommen, kann die Produktion nicht einfach über Nacht hochgefahren werden.