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19.03.2021 Nikolas Kessler

Apple & Facebook: Ganz neue Töne im Datenschutz-Streit

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Apple

Apple und Facebook liegen seit Monaten im Clinch. Streitpunkt ist eine geplante Datenschutzfunktion von Apple, die den Nutzern mehr Kontrolle über die Verwendung ihrer persönlichen Daten geben soll. Anbieter kostenloser Apps fürchten um ihr Geschäftsmodell und auch Facebook hat die Pläne scharf kritisiert. Nun schlägt CEO Mark Zuckerberg aber auf einmal ganz andere Töne an.

Im Streit um die geplante Datenschutz-Verschärfung auf Apples iPhone er seine die Warnungen vor Folgen für das Online-Netzwerk relativiert. „Ich denke, dass wir sogar in eine stärkere Position kommen könnten, wenn Apples Änderungen mehr Unternehmen dazu bringen, Geschäfte direkt auf unserer Plattform zu machen“, sagte Zuckerberg in der Nacht zum Freitag bei einem Auftritt in der Talk-App Clubhouse.

Große Hürden für Datensammler treiben Facebook auf die Barrikaden

Apple will iPhone-Nutzern demnächst mehr Kontrolle darüber geben, ob Dienste wie Facebook Informationen zu ihrem Verhalten quer über verschiedene Apps und Websites sammeln dürfen. Bisher gab man den Zugang zu einer Identifikationsnummer für Werbekunden pauschal frei, jetzt wird jede App die Nutzer einzeln um Erlaubnis fragen müssen. Insbesondere Facebook läuft schon seit Monaten gegen die Pläne Sturm.

„Apple mag behaupten, dass sie es tun, um den Leuten zu helfen – aber ihre Schritte folgen klar ihren Wettbewerbsinteressen“, wetterte Zuckerberg noch Ende Januar in einer Telefonkonferenz anlässlich der Quartalszahlen. „Ich möchte betonen, dass wir Apple verstärkt als einen unserer größten Konkurrenten sehen.“ Ende 2020 hatte Facebook sogar eine großangelegten PR-Kampagne gegen die Datenschutzpläne von Apple ins Rollen gebracht (DER AKTIONÄR berichtete).

Das Online-Netzwerk geht davon aus, dass viele Nutzer die Freigabe des Datenzugangs ablehnen – und es dadurch schwerer werden dürfte, Werbung zu personalisieren. Darunter würden vor allem kleine Unternehmen leiden, bekräftigte Zuckerberg in der Clubhouse-Talkrunde frühere Kritik. „Ich bin ziemlich besorgt über die Gesundheit vieler Unternehmen, mit denen wir versuchen, zu arbeiten“, sagte der Facebook-Chef.

Facebook (WKN: A1JWVX)

Stärker als der Datenschutz-Streit beschäftigt die Anleger derzeit die Entwicklung der Anleiherenditen in den USA. Deren Anstieg hat auch am Donnerstag zu deutlichen Verlusten im Tech-Sektor gesorgt, denen sich auch die Papiere von Apple und Facebook nicht entziehen konnten.

Am Freitag sieht es im vorbörslichen Handel allerdings nach einer leichten Erholung aus, weshalb für investierte Anleger bei den beiden Tech-Schwergewichten kein Handlungsbedarf besteht.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.

Mit Material von dpa-AFX.

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