Längst hat sich Amazons Cloud-Geschäft als Umsatz- und Gewinnmaschine etabliert. AWS wächst so stark, dass die Sparte bereits im kommenden Jahr Oracle als zweitgrößten Hersteller von Unternehmenssoftware überholen wird, meint MKM Partners. Die Amazon-Aktie notiert derweil immer noch unter der bedeutenden 200-Tage-Linie.
MKM-Partners-Analyst Rohit Kulkarni schätzt den AWS-Umsatz für 2020 auf 45 bis 50 Milliarden Dollar. „Oracle wird aber nur voraussichtlich 41 Milliarden Dollar erlösen“, so der Experte in einem Interview mit CNBC.
Doch das ist laut Kulkarni nur ein kleiner Teil der Amazon-Erfolgsgeschichte. „Amazon fordert weiterhin Walmart im Handel heraus, dazu Facebook und Google in der Werbung und FedEx und UPS in der Logistik.“
Kulkarni weiter: „Wenn ein Unternehmen wie Amazon eine vertikale Struktur hat, dann hat es auch die Möglichkeit, in allen vertikalen Bereichen die Nummer 1 zu werden.“
Aktie holt noch immer Luft
Derweil geht die Konsolidierung der Amazon-Aktie weiter. Der Wert rangiert nach wie vor knapp unterhalb der 200-Tage-Linie. Gelingt das Break, könnte die Aktie schnell bis in den Widerstand im Bereich 1.850 Dollar steigen.
Trübt sich das Sentiment ein und Amazon fällt unter das Tief vom Juni bei 1.672 Dollar (Schlusskursbasis), wäre ein Test der Unterstützung bei 1.600 Dollar wahrscheinlich.
DER AKTIONÄR sieht es wie Rohit Kulkarni: Amazon hat das Zeug dazu, in vielen Bereichen noch deutlich stärker zu werden und die Konkurrenz abzuhängen. Die aktuelle Kursschwäche könnte sich bereits in ein paar Monaten als außergewöhnliche Kaufchance erwiesen haben.