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03.12.2020 Martin Mrowka

Airbus: Hilft China dem MDAX-Wert wegen Boeing weiter aufwärts?

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Airbus

Am gestrigen Mittwoch ist erstmals seit fast zwei Jahren wieder eine Boeing 737 Max geflogen. American Airlines flog mit Medienvertretern an Bord in 45 Minuten vom texanischen Dallas nach Tulsa in Oklahoma. Ob der Flugzeug-Typ wieder weltweit startet, hängt auch von China ab. Airbus könnte profitieren.

In der vergangenen Woche hat nach der US-Luftfahrtaufsicht FAA und der europäischen EASA auch die brasilianische ANAC das Flugverbot für Boeings Unglücksjet 737 Max aufgehoben. Die Behörde teilte am Mittwoch mit, ihre Überprüfungen abgeschlossen zu haben und einer Wiederinbetriebnahme des Flugzeugmodells zuzustimmen.

Im wichtigen Absatzmarkt China steht die Aufhebung des Flugverbots noch bevor. Die Civil Aviation Administration of China CAAC erklärte direkt nach der Aufhebung des Groundings durch die FAA, dass die Boeing 737 Max in China vorerst weiter am Boden bleibe, schreibt AeroTelegraph. Einen Zeitplan für die Rückkehr des Modells gebe es nicht.

Und so wächst in den Vereinigten Staaten die Befürchtung, China könnte die Max-Freigabe als Druckmittel im Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern nutzen.

Boeing 737 Max-8

Boeing hatte die Probleme eigentlich bereits nach dem ersten Absturz beheben wollen. Doch es traten wiederholt weitere Mängel auf, so dass es letztlich rund 20 Monate dauerte, bis die ersten Aufsichtsbehörden das Flugverbot aufhoben. Boeing war wegen des Debakels um die 737 Max massiv in die Kritik geraten und verdächtigt worden, das Modell im scharfen Wettbewerb mit Airbus überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben.

Airbus hat vom 737-Debakel des Konkurrenten profitiert und könnte es auch weiterhin. Selbst wenn wieder Bestellungen für den Mittelstrecken-Jet bei Boeing eingehen, werden die Amerikaner wahrscheinlich hohe Rabatte gewähren müssen. Das geht zulasten des Boeing-Gewinns.

Ein Vergleich der beiden Aktienkurse, die massiv unter der Corona-Krise leiden bzw. litten, fällt seit Jahresanfang zugunsten der Europäer aus.

Airbus (WKN: 938914)

Die Airbus-Aktie liegt am Donnerstag bei 91,81 Euro und damit etwa ein halbes Prozent über Vortag. Das Boeing-Papier gewinnt im deutschen Handel ähnlich stark, nachdem das Papier in New York gestern satte fünf Prozent zulegte.

Die Analysten sind sich bezüglich Airbus nicht einig. Die Commerzbank hat das Kursziel für Airbus zwar von 60 auf 84 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Doch das Kursziel liegt deutlich unter dem aktuellen Niveau.

Analyst Norbert Kretlow passte seine Schätzungen für den Flugzeugbauer an den jüngsten Nachrichtenfluss in der Corona-Krise und die Details zu den jüngsten Quartalszahlen an. Insgesamt werde er für die kleineren Segmente Hubschrauber sowie Verteidigung und Raumfahrt optimistischer, für die Flugzeugsparte aber vorsichtiger. Eine vollständige Erholung von der Krise sei dort alles andere als ein Spaziergang.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist deutlich optimistischer. Analyst Chris Hallam hat Airbus nach einem Gespräch mit Finanzchef Dominic Asam auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 146 Euro belassen. Die Aussagen stünden im Einklang mit bereits zuvor gemachten Angaben, schrieb Hallam in einer aktuellen Studie. (Mit Material von dpa-AFX)

 

Derzeit gibt es weder negative noch positive Nachrichten zu den beiden Flugzeugbauern. Insgesamt dürfte Airbus weniger stark geschoren durch die Krise kommen. DER AKTIONÄR hält die Aktie für haltenswert. Das Kursziel liegt bei 100 Euro, bei 63 Euro sollte eine Stop-Loss-Order gelegt werden.

Beide Aktien gehören derzeit nicht zu den beliebtesten Werten in Deutschland. Wie es um die Anleger-Favoriten bestellt ist, lesen Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR, die Sie nach Klick auf das folgende Bild einfach als PDF herunterladen können.

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