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24.09.2017 Jochen Kauper

Thomas Gebert: "Der arme Donald Trump"

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Der 16-jährige Dollarzyklus bestimmt darüber, ob ein amerikanischer Präsident rückwirkend als erfolgreich oder nicht angesehen wird. Für Trump stehen die Chancen schlecht. "Ich habe mittlerweile unter sieben US-Präsidenten amerikanische Aktien gekauft. Es fing an mit dem Unglückswurm Jimmy Carter. Auch er wurde, wie fast alle amerikanischen Präsidenten in den deutschen Medien verlacht. Erdnussfarmer wurde er genannt. Helmut Schmidt äußerte sich weltmännisch vor Carters Wahl zum Präsidenten: „Ich verstehe nichts von Erdnüssen“. Die beiden wurden deshalb nie richtig warm. Während Carters Amtszeit fielen die meiste Zeit die Aktien und der Dollar. Es hieß schon, wenn Carter seinen Mund aufmacht, fällt der Dollar drei Pfennig. Doch der arme Kerl konnte gar nichts dafür. Seine Amtszeit fiel zufällig in die Phase des fallenden Dollars im 16-jährigen Takt. Unter Ronald Reagan, seinem Nachfolger explodierten die Aktienkurse. Die erfreuliche Entwicklung wurde zwar seinen hilfreichen Steuersenkungen in die Schuhe geschoben, letztlich maßgeblich war aber, dass sich der Dollarkurs während seiner Amtszeit verdoppelt hat. Auch Reagan wurde in Deutschland angefeindet, als Cowboy und Schauspieler. Wie hieß es damals so nett: Ronald Reagan ist ein schlechter Schauspieler, der einen schlechten Präsidenten recht gut spielt", sagt Marktexperte Thomas Gebert.

Sein Nachfolger, Bush Senior, musste bereits nach einer Amtszeit abtreten. Er hatte das Pech, wie Jimmy Carter, in die Phase des fallenden Dollarkurses zu geraten. "Bill Clinton danach, der Sonnenkönig, verdankt seine strahlende Präsidentschaft in der Hauptsache den steigenden Aktienkursen und dem steigenden Dollar. Dafür konnte er nichts. Der 16-jährige Dollar-Rhythmus war verantwortlich, wie bei Ronald Reagan. Unter George Dabbeljuh konnten die Aktienkurse acht Jahre so gut wie nicht steigen. Bush Junior war voll in den absteigenden Ast des Dollar-Zyklus gerutscht. Im richtigen Rhythmus, genau zum richtigen Zeitpunkt tauchte Barack Obama auf. Die Aktienkurse vervielfachen sich unter seiner Ägide und der Dollar setzte zu einem Höhenflug an. Nicht weil Obama irgendetwas richtig gemacht hätte, er hat die ganze Zeit über eigentlich fast gar nichts gemacht. Man sagt, er habe mehr Zeit auf dem Golfplatz als im Oval Office verbracht. Geschadet hat das nicht. Der im 16-jährigen Rhythmus steigende Dollar und die damit haussierenden Aktien haben seiner Amtszeit Glanz verliehen. Nun ist Donald Trump Präsident. Und er wird sehr wahrscheinlich auch der nächste Präsident werden. Beim englischen Buchmacher William Hill gibt es für die Wiederwahl von Donald Trump im Jahr 2020 20 für 10, während der Liebling der Demokraten Bernie Sanders abgeschlagen mit 120 zu 10 gehandelt wird. Sanders wird genauso wenig Präsident wie Hillary Clinton. Auch Trumps Einfluss auf die Börse wird überschätzt. Gegenüber den gewaltigen Kräften des Marktes ist egal, was er twittert. Der absteigende Ast des Dollar-Zyklus hat begonnen. Im Nachhinein werden seine acht Amtsjahre als nicht besonders erfolgreich gewertet werden, weil am Ende seiner Amtszeit der Dollar deutlich an Wert verloren haben wird und die Aktienkurse nicht besonders gestiegen sein werden. Dabei wird auch er tatsächlich überhaupt nichts dafür gekonnt haben", sagt Thomas Gebert.

Mehr zu Thomas Gebert gibt es unter www.gebertbrief.de

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