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16.07.2018 Nikolas Kessler

Update: Netflix vor den Zahlen – die Spannung steigt

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Heute Abend nach US-Börsenschluss ist es soweit: Netflix wird die Zwischenbilanz für das zweite Quartal vorlegen. Nachdem sich der Kurs seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hat, sind die Erwartungen hoch. Der ein oder andere Investor nimmt vor den Zahlen lieber noch ein paar Gewinne mit – die Aktie notiert um US-Handel rund ein Prozent schwächer.

Wie bereits in den vergangenen Quartalen wird der Fokus der Börsianer auch diesmal wieder besonders auf der Entwicklung der Abonnenten-Zahl liegen. Kein Wunder: Die gigantischen Content-Ausgaben von Netflix – die alleine in diesem Jahr bei bis zu 13 Milliarden Dollar betragen werden – sollen das Angebot für einen immer größeren Kundenkreis attraktiv machen. Auf diese Weise bleibt der positive Kreislauf aus mehr Content, mehr Abonnenten und mehr Umsatz am Laufen, der das Unternehmen so erfolgreich macht.

Im Rahmen der Q1-Zahlen im April hatte Netflix einen Kundenzuwachs von 6,2 Millionen (5,0 Millionen international + 1,2 Millionen in den USA) auf insgesamt 131,2 Millionen Abonnenten in Aussicht gestellt. Beim Umsatz rechnet das Management im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Plus von 41,2 Prozent auf 3,93 Milliarden Euro, der Gewinn pro Aktie soll mit 79 Cent sogar mehr als fünfmal so hoch ausfallen (Q2: 15 Cent).

Goldman erwartet stärkeres Wachstum

Optimistischer als das Unternehmen selbst ist Analyst Heath Terry von Goldman Sachs: Der Videostreamingdienst sei gut positioniert, um die eigenen Ziele sowie die Konsensschätzungen für das Abonnentenwachstum im zweiten Quartal zu übertreffen. Seiner Einschätzung nach dürfte Netflix auf dem heimischen US-Markt mindestens 1,4 Millionen und international 5,5 Millionen Neukunden gewonnen haben. Entsprechend hat er sein „Buy“-Rating für die Netflix-Aktie sowie das kürzlich auf 490 Dollar angehobene Kursziel bestätigt.

Morgan Stanley erhöht das Kursziel

Auch Morgan-Stanley-Analyst Benjamin Swinburne rechnet mit einem starken Zwischenbericht und hat das Kursziel zu seiner Kaufempfehlung von 370 auf 480 Dollar aufgestockt. Aus Investorensicht drehe sich derzeit alles um die Frage, inwieweit der Streaming-Dienst seine Erfolge auf dem heimischen US-Markt im internationalen Geschäft wiederholen kann. Er selbst sieht Potenzial, dass Netflix den traditionellen TV-Anbietern auch auf globaler Ebene weiterhin Marktanteile abjagen kann. Im bereits angebrochenen zweiten Halbjahr dürften die gut gefüllte Content-Pipeline und neue Vertriebspartnerschaften den Neukundenzuwachs antreiben.

UBS nicht mehr ganz so bullish – „alles eingepreist“

Weniger zuversichtlich ist die Schweizer UBS, die ihre Kaufempfehlung am Donnerstag gestrichen hat und die Aktie auf „Neutral“ abgestuft hat. Zur Begründung verwies Analyst Eric Sheridan auf die hohe Bewertung des Streaming-Anbieters. Nach der jüngsten, massiven Rallye seien die langfristigen Wachstumsaussichten inzwischen im Aktienkurs eingepreist, das Abwärtsrisiken reflektiere der Preis jedoch nicht mehr adäquat. In diesem Zusammenhang verweist er unter anderem auf die wachsende Konkurrenz, den Cash-Burn und die Abhängigkeit vom Kapitalmarkt.

Zwar glaubt auch Sheridan, dass Netflix die Zahl der Abonnenten weiter steigern und den Wettbewerbsvorteil als SVOD-Marktführer weiter ausbauen wird, fürs erste sieht er die Aktie auf dem aktuellen Niveau jedoch fair bewertet: Sein Kursziel hat er von 375 auf 425 Dollar angehoben.

Die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten empfiehlt die Aktie weiterhin zum Kauf, das Konsensziel von 380,42 Dollar liegt nach der Rallye jedoch unter dem aktuellen Kursniveau und signalisiert ein Rückschlagpotenzial von rund acht Prozent – auch wenn einige Analysten sogar mit dem Rekord-Kursziel von 500 Dollar für Schlagzeilen gesorgt haben.

Hoffnung auf „Monster-Quartal“

Wegen der regelmäßig sehr hohen Erwartungen von Anlegern und Analysten kann es bei Netflix nach Veröffentlichung der Zahlen schon einmal turbulent werden. Grundsätzlich bleibt DER AKTIONÄR aber bullish für Netflix – eventuelle Rücksetzer vom aktuell sehr hohen Niveau sind daher Kaufchancen.

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