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03.12.2016 Nikolas Kessler

UniCredit, Monte dei Paschi & Co: Zittern vor dem Referendum

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Intesa Sanpaolo

Am morgigen Sonntag blickt ganz Europa gespannt nach Italien, wo rund 51 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen sind, über eine Reform der Verfassung abzustimmen. Auf dem Wahlzettel stehen Maßnahmen zur Stabilisierung des politischen Systems – im Kern geht es jedoch um etwas anderes.

Da Premier Matteo Renzi seine politische Zukunft an den positiven Ausgang des Referendums geknüpft hat, wird mit einer Protestwahl gegen die amtierende Regierung gerechnet. Die Opposition – allem voran die eurokritische Fünf-Sterne-Bewegung um Beppe Grillo – macht Stimmung gegen Renzi und spekuliert auf dessen Rücktritt. Können sich die Gegner bei der Neuwahl durchsetzten, droht nach dem Brexit als nächstes der EU-Austritt Italiens.

Das jedoch würde die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone in eine erneute politische und wirtschaftliche Krise stürzen. Insbesondere vom maroden italienischen Bankensektor geht europaweite Ansteckungsgefahr aus. Es würde eine erneute Bankenkrise in Europa drohen.

Heftige Turbulenzen erwartet

Man muss nicht den Teufel an die Wand malen – doch im Nachgang des Referendums wird man mit Turbulenzen an den italienischen Börsen rechnen müssen. Vor allem der gebeutelte Finanzsektor steht gewaltig unter Druck.

Der italienische Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan hat zwar am Freitag erklärt, er sehe im Falle eines Nein-Votums weder die Gefahr eine „finanziellen Erdbebens“, noch systemischer Risiken für die Banken. Im Hintergrund hat die Regierung einem Zeitungsbericht zufolge in Brüssel jedoch bereits Staatshilfe für die Banca Monte dei Paschi di Siena beantragt. Kurz zuvor hat die italienische Zentralbank außerdem UniCredit, Monte dei Paschi und Intesa Sanpaolo als systemrelevant eingestuft.

Kapitalerhöhungen in der kommenden Woche

Das Traditionshaus Monte dei Paschi steckt tief in der Krise und braucht dringend frisches Kapital, um mit faulen Krediten im Volumen von 46 Milliarden Euro fertig zu werden. Aus diesem Grund plant Monte dei Paschi in der kommenden Woche eine Kapitalerhöhung um rund fünf Milliarden Euro. Dabei sollen Anleiheeigner ihre Papiere in Aktien umwandeln, zudem will die Bank einen neuen Ankerinvestor präsentieren. Gelingt das nicht, muss der Staat eingreifen – nachdem laut den Bail-in-Regeln der EU die Anteilseigner zur Kasse gebeten wurden.

Auch die UniCredit könnte die seit langem erwartete Kapitalerhöhung bereits in der kommenden Woche durchführen. Ursprünglich wollte Vorstandschef Jean-Pierre Mustier am 13. Dezember eine neue Strategie vorlegen, mit der er das Institut aus der Krise führen will. Experten rechnen damit, dass die UniCredit zwischen zehn und 15 Milliarden Euro frisches Kapital benötigt. Fraglich ist dabei, woher das Geld kommen soll – in Anbetracht der Summen ist der Einstieg eines oder mehrere Großinvestoren wahrscheinlich.

Es bleibt volatil

Ein Nein-Votum würde die italienischen Banken zusätzlich belasten, doch auch wenn das Referendum entgegen der Prognosen zugunsten von Renzi ausgeht, bleibt die Lage angespannt. Entsprechend sollten Anleger bei den Banken-Titeln vor der Abstimmung an der Seitenlinie bleiben. Im Falle guter Neuigkeiten könnte sich in der kommenden Woche jedoch die eine oder andere Tranding-Chance für mutige Anleger ergeben.

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