Der Verkauf von Klamotten und Accessoires im Internet verspricht Amazon zusätzliche Umsätze in Milliardenhöhe. Kein Wunder, dass der Online-Händler sein Bekleidungsgeschäft weiter ausbauen will. Nächster Schritt: eine eigene Mode-Linie für Sportfans.
Bereits vor einem Jahr brachte der E-Commerce-Riese in den USA seine ersten eigenen Modemarken auf den Markt. Die Amazon-Kollektion umfasst rund 1.800 Klamotten und Schuhe für Damen, Herren und Kinder. In Europa sind die Produkte noch nicht erhältlich – Amazon hat sich jedoch die Markennamen wie Lark & Ro, North Eleven oder Franklin Tailored auch in der EU schützen lassen.
Es ist schwer neue Modemarken zu etablieren – insbesondere wenn man keine eigenen Läden hat. Kunden können ihre Klamotten nicht vor Ort umtauschen und die Qualität des Produktes kann nicht geprüft werden. Ein Nachteil der sich durch den Kauf von American Apparel und ihren rund 250 Standorten ändern könnte. Berichten zufolge gab Amazon ein Gebot für das insolvente Bekleidungsunternehmen ab.
Die Tatsache, dass Amazon etwas verkauft, heißt nicht, dass die Konkurrenz automatisch abgehängt wird. Insbesondere bei großen Modemarken sind die Kunden einer Marke loyal. Sportartikelhersteller wie Adidas oder Nike werden anfangs kaum einen Rückgang in ihren Verkäufen spüren – müssen das Engagement Amazons aber im Auge behalten.
Laut Analysten von Cowen & Co. sollen Amazons Modeverkäufe im Jahr 2017 um 30 Prozent auf 27 Milliarden Dollar wachsen. Diese Schätzung bezieht sich alleine auf die USA. Dabei gilt: Mit fremden Marken machen Online-Klamottenläden Bruttomargen von 35 bis 45 Prozent, bei eigenen Marken erhöht sich dieser Wert auf 60 bis 65 Prozent. Durch das neue Amazon Engagement erwarten die Experten daher nicht weniger als einen EPS-Zuwachs von 0,25 Dollar – was bei 475 Millionen ausstehenden Aktien einen zusätzlichen Gewinn von 118 Millionen Dollar bedeuten würde.
Die zusätzlichen Milliarden an Umsätzen und Gewinnen geben der Amazon-Aktie für 2017 weiteres Potenzial. Das Allzeithoch von 847,06 Dollar ist nur noch vier Prozent entfernt; charttechnische Widerstände dorthin gibt es keine. DER AKTIONÄR bleibt long – Zielkurs 1.000 Euro.
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