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16.03.2018 Benedikt Kaufmann

Amazon: Interne Dokumente gewähren seltenen Einblick

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Prime Video kostet Amazon Milliarden. Doch interne Dokumente zeigen: die Ausgaben rechnen sich.

Etwa fünf Milliarden pro Jahr investiert Amazon die Video-on-Demand-Plattform Prime Video, um lizenzierte und eigene Serien anzubieten. Das Angebot verfügt aktuell über etwa 26 Millionen Kunden weltweit, die meisten davon in den USA (26 Millionen). Rund ein Viertel der Nutzer dürfte den Dienst nur wegen der 19 Amazon exklusiven Serien abonniert haben.

Der Kern der Video-Strategie: Nutzer anlocken und sie zu Kunden machen. Bereits 2016 sagte Amazon-Chef Jeff Bezos: „Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, hilft uns das Schuhe zu verkaufen.“

Diese finanzielle Logik wird auch in den internen Dokumenten deutlich, die dem Nachrichtendienst Reuters vorliegen. So schauten rund acht Millionen US-Zuschauer die Serie „The Man in the High Castle“ – die Produktions- und Marketingkosten beliefen sich dabei auf 72 Millionen Dollar. Laut Amazon-Daten führte die Erfolgsserie jedoch zu 1,15 Millionen neuen Prime-Mitgliedern. Damit hätte der Konzern für nur 63 Dollar einen neuen Prime-Kunden gewonnen. Amazon zählt einen Kunden als neu durch den Stream hinzugewonnen, wenn gleich nach dem Abonnement oder einer Verlängerung eine Serie geschaut wird.

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Angesichts der 99 Dollar im Jahr teuren Mitgliedschaft und der niedrigen Abbestell- und hohen Wiederbestellrate ein lohnendes Modell. Laut den Marktforschern von CIRP bleibt, wer einmal Prime hat, nach dem ersten Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von 91 Prozent dem Dienst treu – nach dem zweiten Jahr sind es bereits 96 Prozent.

Die besten Shows bringen die meisten Nutzer – und Amazon will noch mehr Millionen in das Prime-Ökosystem locken. Da wundert es nicht, wenn der nächste Megahit schon in den Startlöchern steht. Im November kaufte Amazon für 250 Millionen die Rechte an „Herr der Ringe“. Produktions- und Marketingkosten für eine Serie könnten sich auf 500 Millionen belaufen. Ein möglicher Erfolgsgarant und ein weiterer Pluspunkt für Amazon-Anleger. Es gilt: Kein Stück aus der Hand geben.

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