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04.06.2021 Nikolas Kessler

Coinbase: Das bedeutet Krieg!

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Coinbase

Das Listing der Hype-Kryptowährung Dogecoin bei Coinbase Pro am gestrigen Donnerstag hat der Aktie des Kryptobörsen-Betreibers keine nennenswerten Impulse geliefert. Vor dem Wochenende sorgt stattdessen eine Ankündigung des Rivalen Robinhood für Nervosität.

Im Aktienhandel hat der Neobroker Robinhood die traditionellen US-Broker bereits vor Jahren in die Mangel genommen, jetzt könnten die Betreiber von Krypto-Handelsplätzen dran sein. In einer aktuellen Kampagne wirbt das Unternehmen offensiv damit, dass auch beim Handel mit Kryptowährungen keine Gebühren für die Nutzer anfallen.

In einem Rechenbeispiel – das durchaus als Seitenhieb gegen die Konkurrenz gewertet werden darf – veranschaulicht Robinhood die Auswirkungen, die selbst vergleichsweise niedrige Gebühren auf das Investment haben können: Wer für 100 Dollar Bitcoin kaufen will, bekomme nur bei Robinhood auch tatsächlich Bitcoin im Wert von 100 Dollar.

Bei den Rivalen Coinbase und Gemini bekomme man aufgrund der Handelsgebühr von 2,99 Prozent nur Bitcoin im Wert von 97,01 Dollar. Beim Kauf über die Paypal-App Venmo erhält man nach Abzug der Gebühren Bitcoin im Wert von 97,70 Dollar. „Mit Robinhood Crypto bekommt ihr auch das, was ihr bezahlt“, so die Message der PR-Kampagne.

Erst wenige Jahre ist es her, dass Robinhood die Wertpapierbroker in den USA mit gebührenfreiem Handel attackiert hatte. Als erster traditioneller Broker hat Charles Schwab die Strategie übernommen und ab 2019 ebenfalls die Gebühren gesenkt oder ganz gestrichen – und den Preiskrieg in der Branche damit zusätzlich angefacht.

Ähnliches könnte nun auch bei den Kryptobörsen blühen – und Pure-Player wie Coinbase besonders hart treffen. Denn laut einer Studie von Mizuho-Analyst Dan Dolev stammen bislang 80 Prozent der Erlöse aus dem Geschäft mit Privatkunden – die im Zweifel besonders preissensibel sind. Diese Einnahmen könnten im Laufe der Zeit unter Druck geraten, wenn konkurrierende Plattformen das Modell des gebührenfreien Handels auf den Kryptomarkt übertragen, hatte der Experte bereits Anfang Mai vorhergesagt.

Bei den großen Fintech-Konzernen Paypal und Square dürfte ein drohender Preiskampf indes weniger gravierende Auswirkungen haben. Für beide ist der Kryptohandel nur eine von vielen Funktionen – und überdies vergleichsweise margenschwach. Square verzichtet bei Bitcoin-Käufen über die Cash-App schon heute auf Gebühren und verdient lediglich am Spread.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Die Sorge vor einem Gebührenkrieg mit Robinhood und der anhaltend schwache Kryptomarkt lasten vor dem Wochenende auf der Coinbase-Aktie. Nachdem die spekulative Empfehlung kurz nach dem Börsengang ausgestoppt wurde, steht die Aktie derzeit nur auf der Beobachtungsliste von DER AKTIONÄR.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin. 

Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

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