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20.03.2019 Börsen. Briefing.

Wirecard-Aktie: Neuer SIRF-Report veröffentlicht

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Wirecard

Die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard zeigt sich heute unbeeindruckt vom Geschehen am Gesamtmarkt. Während der DAX an Wert verliert, notiert die Aktie leicht im Plus. Im Hintergrund formieren sich neue Vorwürfe. Die Southern Investigative Reporting Foundation – besser bekannt als SIRF – hat einen neuen Bericht veröffentlicht. Und stellt fest, dass bei Wirecard "etwas furchtbar falsch" läuft. Interessant ist, von dem wer Report aufgegriffen wird.

Die Entwicklung der Wirecard-Aktie am heutigen Mittwoch ist beeindruckend – stabil. Nicht nur, dass der Gesamtmarkt (auch in Folge des Absturzes von Bayer) Verluste verzeichnet, auch präsentiert sich die Aktie des Zahlungsdienstleisters aus Aschheim bei München gänzlich unbeeindruckt von einem neuen Report der Southern Investigative Reporting Foundation – besser bekannt als SIRF. Autor Roddy Boyd stellt darin fest, dass bei Wirecard „etwas furchtbar falsch“ laufe (zum englischsprachigen SIRF-Bericht). Er hängt seinen Report an der Maxime „follow the money“ auf. In seinem Blickfeld stehen die Geschäfte der Gesellschaft im Raum Asien-Pazifik, dabei insbesondere ein Geschäft in Indien.

Boyd konzentriert sich auf eine Übernahme aus dem Jahr 2015. Am 27. Oktober 2015 hatte Wirecard mitgeteilt: „Die Wirecard AG hat heute Verträge über die Akquisition des Payment-Geschäfts der Great Indian (GI) Retail Group abgeschlossen. Gegründet 2006, ist GI Retail Group eine der führenden Unternehmensgruppen in Indien und Südostasien im Bereich elektronischer Zahlungs- und E-Commerce-Lösungen mit Bezahlung in lokalen Einzelhandelsgeschäften.“ Darüber hinaus teilte Wirecard mit, 60 Prozent der Anteile an der GI Technology Private Limited (GIT) zu übernehmen. Die Gesellschaft machte damals auch Angaben zum Volumen der Transaktion: „Die im Rahmen der Transaktion geschuldeten Gegenleistungen, inklusive einer Kapitaleinlage in die GI Technology, sind Barzahlungen in Höhe von EUR 230 Millionen. Die Finanzierung erfolgt mit Barmitteln sowie zugesagten Kreditlinien. Weitere Zahlungen von insgesamt bis zu EUR 110 Millionen sind mit dem Erreichen bestimmter finanzieller Ergebnisse in den Kalenderjahren 2015 bis 2017 verbunden.“

SIRF schreibt nun, dieses Geld sei nicht in vollem Umfang bei den Verkäufern/Eigentümern angekommen: „Bei jeder Suche nach dem Geld ist es auch wichtig zu wissen, wo das Geld nicht ist.“ SIRF kommt zu dem Ergebnis, dass der Verbleib von 287,6 Millionen Euro der kolportierten 340 Millionen Euro hinterfragt werden müsse. Es folgen Spekulationen darüber, der Betrag könne beim Emerging Markets Fund 1A gelandet sein.

Fakt ist: Der Report wurde heute veröffentlicht. Aber: Bereits im Januar 2018 hatte der Roddy Boyd mit der von ihm gegründeten Southern Investigative Reporting Foundation (SIRF) Ungereimtheiten bei der Übernahme in Indien thematisiert. Sie sind also nicht neu, sondern lediglich erweitert. Einen Bericht des Handelsblatt von vor wenigen Tagen zu den Geschäften in Indien hatte Wirecard dementiert: Die Inhalte bezüglich der indischen Transaktion „sind nicht neu und wurden bereits mehrfach auch durch externe Prüfungen widerlegt“, kommentierte Wirecard den Artikel gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Dass Dan McCrum, Autor der Artikel-Serie in der Financial Times, den SIRF-Bericht nun auf Twitter aufgreift, ist noch die größte Überraschung am gesamten Vorgang.

New Wirecard story from Roddy Boyd @SIRF_Reporthttps://t.co/HmNKOpSE0M

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

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