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21.11.2018 Nikolas Kessler

Wirecard: Wann rudern die Analysten zurück?

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Trotz einer neuen EBITDA-Prognose für das kommende Jahr hat die Wirecard-Aktie ihre Talfahrt am Dienstag fortgesetzt. Nach dem jüngsten technischen Verkaufssignal hat sich das Bild dadurch weiter eingetrübt. Dennoch halten viele Analysten bislang an ihren bullishen Einschätzungen fest. Droht bald eine Neubewertung?

Mohammed Moawalla von Goldman Sachs lässt sich von den anhaltenden Kursverlusten bei Wirecard nicht beirren. Am Dienstag hat er seine Einschätzung für die Aktie auf „Conviction Buy“ mit einem Kursziel von 250 Euro belassen. Ausgehende vom gestrigen Zwischentief bei 124,40 Euro traut er der Aktie damit auf Sicht von zwölf Monaten eine glatte Kursverdopplung zu. Zur Begründung verwies er auf die robuste Wachstumsstory und die gute Berechenbarkeit des Zahlungsabwicklers.

Auch Antonin Baudry von HSBC hat sein „Buy“-Rating für die Aktie bestätigt und das Kursziel von 235 auf 240 Euro sogar noch einmal leicht erhöht. Die Aktien des Zahlungsabwicklers seien anspruchslos bewertet, so der Analyst. Zudem berücksichtigten die Ziele für 2020 und 2025 noch nicht, wie sehr neue Dienstleistungen und Produkte das Geschäftsvolumen steigern könnten.

Die Analysten von UBS, Kepler Cheuvreux und Hauck & Aufhäuser haben ebenfalls ihre jeweiligen Kaufempfehlungen mit Kurszielen weit jenseits der 200-Euro-Marke bestätigt. Nach Daten von Bloomberg empfehlen die Aktie derzeit 26 von 32 Analysten zum Kauf. Dem entgegen stehen lediglich vier Halte- und zwei Verkaufsempfehlungen. Das Konsensziel liegt mit 203,48 Euro rund 55 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.

Kritiker warnt vor DAX-Blues

Zu den wenigen Skeptikern unter den Analysten gehört Markus Friebel von Independent Research, der das Kursziel zu seiner Verkaufsempfehlung am Mittwoch von 128 auf 110 Euro gesenkt hat. Die Aktie sei immer noch zu hoch bewertet und der EBITDA-Ausblick für 2019 habe im Rahmen der Markterwartungen gelegen. Zudem warnt er davor, dass die Euphorie der Anleger nach dem erfolgreichen DAX-Einzug schnell schwinden könnte – ein Schicksal, das in der Vergangenheit schon mehrere Aufsteiger getroffen hat.

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Aktie derzeit kein Kauf

Wirecard wächst kräftigt, daran gibt es nichts zu rütteln. Auch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass der Zahlungsabwickler weiterhin vom Online-Shopping-Boom und dem Trend hin zum digitalen Bezahlen profitieren wird. In Anbetracht der Performance in den vergangenen Jahren und der Bewertung mit einem KGV von 42 ist vieles davon aber bereits im Kurs enthalten. Sollten die Analysten ihre bullishen Einschätzungen nun etwas zurückfahren, könnte der Druck auf die Aktie erneut steigen.

Zunächst kann sich der Kurs am Mittwoch im Bereich von 130 Euro stabilisieren. Das Plus von rund einem Prozent reicht allerdings nicht, um nach dem technischen Verkaufssignal Entwarnung geben zu können. Anleger bleiben weiterhin an der Seitenlinie.

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