Nachdem die Credit Suisse sowie Equinet zuletzt die VW-Aktie zum Kauf empfohlen haben, legte das Bankhaus Lampe nach. Analyst Christian Ludwig stufte die Aktie von „halten“ auf „kaufen“ hoch. Sein Kursziel liegt bei 200 Euro. Am Donnerstag wird VW zudem die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. „Enttäuschen dürften dabei (wiederholt) die Zahlen für MAN und die VW Pkw-Sparte. Allerdings ist das unserer Meinung nach mittlerweile mehr als im Kurs eingepreist. Trotz einer Anpassung unserer Schätzungen unter anderem wegen MAN stufen wir die Aktie daher auf Kaufen herauf, da das Unternehmen unserer Einschätzung in den nächsten Quartalen das größte Margenerholungspotenzial der deutschen OEMs besitzt“, so Analyst Christian Ludwig.
Contra
Es gibt allerdings auch skeptische Stimmen. Dazu gehört unter anderem Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut. „VW steckt in der Krise. Die Komplexität des Konzerns wird mehr und mehr nicht beherrschbar. Die Margenprobleme der Kernmarke nicht lösbar“, so der Experte gegenüber dem AKTIONÄR. Keine guten Meldungen kommen auch aus dem wichtigsten Wachstumsmarkt China. Als mögliche Belastung sehen Börsianer Berichte über massive Kundenproteste in China. Dortige Autobesitzer seien unzufrieden mit der Abwicklung einer großen Rückrufaktion von VW.
Abwarten
VW hinkt derzeit der Marktentwicklung etwas hinterher. Vorstand Martin Winterkorn hat bereits reagiert und ein Sparprogramm in Höhe von fünf Milliarden Euro angestoßen. Ziel ist es vor allem die Marge in der Kernmarke nach oben zu schrauben. Derzeit fährt VW damit nur knapp zwei Prozent ein. Fazit: Auf dem aktuellen Niveau ist VW eine Halteposition. Neue Käufe drängen sich noch nicht auf. Hierzu müssen erst erste Erfolge der Sparmaßnahmen sowie der Absatzrückgang in den USA gelöst werden. Sofern die Aktie einen nachhaltigen Aufwärtstrend ausbildet, können Anleger wieder zugreifen. Es bleibt dabei: unter den deutschen Autotiteln ist nach wie vor Daimler erste Wahl.