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06.08.2016 Jochen Kauper

USA kaufen, Europa meiden – Ein Trend setzt sich fort

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DAX

Dow Jones und S&P 500 befinden sich weiterhin im Aufwärtstend, es scheint ein heißer Sommer am amerikanischen Aktienmarkt zu werden!„Während europäische Aktien seit dem Votum der Briten für einen EU-Austritt eher ein Schattendasein fristen, bricht die Wall Street alle Rekorde. Die Investoren gehen davon aus, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen noch lange tief belassen wird und weil es einfach keine attraktiven Alternativen zu Aktien gibt, greifen sie zu. In der US-Wirtschaft kann man keinesfalls von einem Boom sprechen. Auch ist der Arbeitsmarkt weit von einer Vollbeschäftigung entfernt. Dennoch steht die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten im Vergleich zu anderen Regionen der Erde derzeit einfach am besten da”, sagt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets.

Vertrauen zerstört

China wächst zwar weiterhin stabil. Das Land aber strengt momentan so viele Reformen gleichzeitig an, dass sich Investoren vor politischen Fehltritten Pekings fürchten.“Sie haben noch böse Erinnerungen an staatliche Eingriffe, als die Kurse am chinesischen Aktienmarkt im August 2015 und gleich zu Beginn dieses Jahres einbrachen. Die chinesische Regierung verbot kurzerhand den Fonds sämtliche Aktienverkäufe, Leerverkäufer wurden gar strafrechtlich verfolgt. Das zerstörte Vertrauen. Nun greifen Fonds lieber zu den besser regulierten Hongkong-Aktien, sie stiegen im Juli um über 10 Prozent. Festlandchinesische Aktien schafften nicht mal die Hälfte dieser Performance”, sagt Stanzl.

Vor dem Referendum um den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union hielten globale Investmentfonds – unsicher über die weitere Zukunft – die höchsten Barquoten seit dem Jahr 2001.

DAX bleibt ein Underperformer

„Nach dem überraschenden Brexit-Votum nun lässt sich feststellen, dass sie von der Seitenlinie zurück in US-Aktien wechseln. Auch Schwellenländer-Aktien stehen wegen der als verschoben geltenden US-Zinswende im Fokus. Wegen des unsicheren Verlaufs der Brexit-Verhandlungen und einer neu aufflammenden Bankenkrise umschiffen globale Investoren Euro-Aktien allerdings weiträumig. Die Bank von Amerika spricht sogar von den schnellsten Mittelabflüssen aus Euro-Aktien, die sie in den vergangenen Jahren messen konnte. Dieses Verhalten hinterlässt Spuren. Der Deutsche Aktienindex brauchte einen Monat länger als die Wall Street, das Niveau vor dem Brexit-Referendum zurückzuerobern. Während der S&P 500 Index von einem Rekordhoch zum nächsten eilte, dümpelte der DAX vor sich hin. Ob Fonds aus US-Aktien zurück in Euro-Aktien diversifizieren werden, wird maßgeblich davon abhängen, ob die Bankaktien eine Trendwende schaffen. Diese rückt angesichts der Tiefzinspolitik der EZB und dem unsicheren Ausgang der Brexit-Verhandlungen aber in weite Ferne. Für den Moment gilt also weiterhin: Der DAX bleibt ein Underperformer, der zwar von der Wall Street nach oben gezogen wird, aber dem ansonsten bisher die Stärke fehlt, an seine US-Pendants anzuknüpfen. Es wird an der Politik liegen, hier dem Markt den Weg zu weisen”, lautet das Fazit von Stanzl.

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