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10.02.2014 Markus Horntrich

Update Software: „Der Trend zu SaaS wird sich weiter verstärken“

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Neben dem klassischen Lizenzvertrieb bietet die Wiener Update Software AG ihre CRM-Lösungen auch in einem „Software-as-a-Service“ (SaaS)-Modell an, das bei höheren Margen wiederkehrende monatliche Umsätze garantiert. Im Geschäftsjahr 2013 stiegen die SaaS-Erlöse um 58 Prozent. Der Rückgang der Lizenzerlöse bescherte den Österreichern noch einen operativen Verlust von 2,1 Millionen Euro. Für 2014 prognostiziert Warburg Research jedoch die Rückkehr in die Gewinnzone. Den fairen Wert der Update-Aktie sehen die Analysten nun bei 3,90 Euro (bisher 3,75 Euro) und bescheinigen ihr damit ein Kurspotenzial von 50 Prozent. DER AKTIONÄR traf Update-Finanzvorstand Uwe Reumuth zum Interview.

Herr Reumuth, dank eines starken Jahresendgeschäfts hat Update Software im vierten Quartal den höchsten Quartalsumsatz seit fünf Jahren verzeichnet. Ernten Sie jetzt endlich die Früchte aus der Einführung des Businessmodells Software-as-a-Service (SaaS)?

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Uwe Reumuth: Mit der Entwicklung unseres SaaS-Businessmodells sind wir insgesamt sehr zufrieden und konnten auch dieses Jahr die wiederkehrenden Umsätze bestehend aus SaaS- und Wartungserlösen um 18 Prozent steigern. Ergebnisbelastend hat sich dieses Jahr der Rückgang im klassischen Lizenzgeschäft ausgewirkt. Alles in Allem möchte ich darauf hinweisen, dass wir es als eines der wenigen europäischen CRM-Unternehmen geschafft haben, ein SaaS-Angebot erfolgreich am Markt zu platzieren. Unser SaaS-Geschäft wächst kontinuierlich an – allein 2013 um 58 Prozent – und wir sehen nach wie vor eine zunehmende Tendenz, sich diesem Businessmodell zu öffnen. Bereits heute entschließen sich ca. 40 Prozent der Neukunden für das SaaS-Angebot.

Wartung und SaaS machen mit 49 Prozent inzwischen bereits fast die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Welche Vorteile bietet Ihnen der zunehmende Anteil der wiederkehrenden Umsätze?

Es ist für uns definitiv ein großer Erfolg, heute bereits 49 Prozent unseres Umsatzes mit wiederkehrenden Erlösen zu generieren. Dadurch sind wir künftig unabhängiger von einmaligen Lizenzerlösen, die das Geschäft von Softwareunternehmen in der Vergangenheit sehr schwer planbar machten. Die Verbesserung der Prognosefähigkeit sowie eine stabile Umsatzbasis werden den Wachstumspfad der Gesellschaft zukünftig nachhaltig unterstützen. Derzeit sehen wir ebenfalls einen Wettbewerbsvorteil darin, unseren potentiellen Kunden sowohl eine SaaS- als auch eine On-Premise-Lösung anbieten zu können. Wir glauben jedoch, dass sich der Trend zu SaaS weiter verstärken wird und wir unseren SaaS-Anteil noch deutlich erhöhen können.

Durch die Einführung des SaaS-Modells sinkt im Gegenzug auch der klassische Lizenzumsatz. Liegen Sie in diesem Bereich noch im Rahmen der Planungen oder brechen Ihnen die Lizenzumsätze schneller weg als erwartet?

In unseren Planungen für 2013 sind wir noch von einem höheren Lizenzumsatz ausgegangen. Diesen konnten wir insbesondere in den ersten drei Quartalen 2013 nicht erreichen. Deswegen mussten wir leider auch unsere Guidance unterjährig anpassen. Im vierten Quartal hat sich aber wieder eine Erholung gezeigt und wir sind auch zuversichtlich im neuen Geschäftsjahr wieder höhere Lizenzumsätze als 2013 erzielen zu können. Es gibt nach wie vor Märkte und Regionen in Europa in denen eine starke Präferenz des klassischen Lizenzmodells zu spüren ist. Langfristig gesehen gehen wir jedoch eher von einem kontinuierlichen Rückgang dieses Umsatzstromes aus.

Ergebnisseitig können Sie mit einem operativen Verlust von 2,1 Millionen Euro im Gesamtjahr 2013 noch nicht zufrieden sein. Im vierten Quartal zeigte der Ergebnistrend mit +0,1 Millionen Euro wieder nach oben. Rechnen Sie damit, dass sich dieser Aufwärtstrend in den kommenden Quartalen fortsetzen wird?

Mit dem Gesamtjahresergebnis sind wir sicherlich nicht zufrieden. Wie sind jedoch sehr froh, das wir im vierten Quartal mit 9,2 Millionen Euro Umsatz auch wieder ein positives Ergebnis zeigen konnten. Unser Ziel wird es sein, diese Tendenz fortzuführen. Dies wird maßgeblich davon beeinflusst werden, wie sich zukünftig der Mix zwischen den beiden Businessmodellen in den einzelnen Quartalen einstellt.

Wie bewerten Sie generell das aktuelle Marktumfeld im CRM-Bereich? Welche Wachstumsimpulse sehen Sie für die kommenden Jahre?

CRM gehört laut Technologieanalysten Gartner zu den Wachstumsfeldern im IT Bereich. Speziell bei SaaS-Lösungen werden überdurchschnittliche Wachstumsraten erwartet. Als CRM Unternehmen sind wir dabei stets vor die Herausforderung gestellt, die Megatrends der Branche frühzeitig zu antizipieren, um unseren Kunden State of the Art Produkte anbieten zu können. Wir haben die aktuellen Trendthemen SaaS, Social und Mobile bereits in unserem Produktportfolio abgebildet und sehen uns mit unseren Lösungen in diesem Wachstumsmarkt gut positioniert.

Mit rund 8,5 Mio. Euro verfügt Update über ein solides Cashpolster. Ab wann dürfen Ihre Aktionäre wieder eine Dividende erwarten?

Wir wissen noch nicht, ob wir vor der dem Hintergrund des diesjährigen negativen Ergebnisses eine Dividende ausschütten können und werden.

Seit Juli 2013 kaufen Sie regelmäßig eigene Aktien zurück. Wie lange läuft das aktuelle Aktienrückkaufprogramm noch?

Zum Jahresende 2013 hatten wir eine sehr solide Cash-Position, die wir auch dazu nutzen, das Aktienrückkaufprogramm weiter fortzusetzen. Aktuell bedienen wir mit den eigenen Aktien hauptsächlich die ausstehenden Optionen von Mitarbeitern. Das aktuelle Aktienrückkaufprogramm läuft noch bis Dezember 2015.

In den vergangenen zwölf Monaten ist die Update-Aktie in einer engen Range seitwärts gelaufen. Wann werden Update-Aktionäre wieder mehr Freude an ihrem Engagement haben?

Die Gesellschaft hat nun die durch hohe Produktinvestitionen und Innovationen geprägte Transformationsphase erfolgreich abgeschlossen und ist mit einem hybriden Businessmodell gut im Markt positioniert. Wir sind davon überzeugt, dass wenn wir den Beweis liefern, nachhaltig profitabel wachsen zu können und dabei unsere SaaS-Umsätze konstant ausbauen, sich dies auch im Unternehmenswert wiederspiegeln wird.

Herr Reumuth, besten Dank für das Interview.

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