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08.07.2015 Michael Schröder

Trotz Griechenland und China: Jetzt DAX-Abstauberlimit platzieren?

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DAX

Griechenland hat nur noch wenige Tage Zeit, um mit den Europartnern einen Kompromiss im Streit über die Schuldenkrise zu finden. Die Unsicherheit belastet den DAX schon seit Wochen. Aber auch das Störfeuer aus Asien drückt auf die Stimmung. Der DAX zeigt sich kämpferisch.

Das pleitebedrohte Griechenland hat einen neuen Antrag für Rettungsmilliarden beim Eurorettungsschirm ESM gestellt. "Wir haben heute eine Mitteilung an den ESM vorgelegt", sagte der griechische Premier Alexis Tsipras am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. Vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht massiv den Druck auf die griechische Regierung. Sollte es keine Perspektive für eine Einigung im Schuldenstreit mit den Gläubigern geben, müsste die EZB die Nothilfen für die griechischen Banken unverzüglich beenden, warnte der französische Notenbankchef Christian Noyer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte einen Sondergipfel aller 28 EU-Mitgliedstaaten für Sonntag an. Laut Merkel erwarten die Europartner, dass Athen bis spätestens Donnerstag vorschlägt, wie genau ein Hilfsprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM aussehen könne. Bisher seien die Voraussetzungen für die Aufnahme von Verhandlungen über ein solches Rettungsprogramm nicht gegeben. "Die endgültige Frist endet diese Woche", hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk nach einem Eurozonen-Gipfel am Dienstag in Brüssel gesagt. Falls auch dieser keine Lösung bringt, wird in den Brüsseler Institutionen bereits ein Grexit-Szenario durchgespielt. "Sonntag wird so oder so ein Schlussstrich gezogen", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Doch es gibt auch noch einen anderen Krisenherd. Die Talfahrt an Chinas Aktienmärkten hat sich trotz weiterer staatlicher Eingriffe noch beschleunigt. In China sackte der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom Festland bis zum Handelsschluss um 6,75 Prozent auf 3.663 Punkte ab. Noch schlimmer sah es in Hongkong aus, wo der Hang-Seng-Index um 5,84 Prozent auf 23.516 Punkte einbrach. Dabei hatten die Zentralbank und die Aufsichtsbehörden in Peking im Tagesverlauf neue Maßnahmen verkündet, um den Abwärtstrend zu bremsen. Die Regierung hatte bereits am Wochenende interveniert - dieser Effekt war aber schnell verpufft. Seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008 habe die Regierung nicht mehr so stark in den Aktienmarkt eingegriffen, schrieben chinesische Staatsmedien. Nach dem spekulativen und vielfach kreditfinanzierten Aktienboom der vergangenen Monate haben die Indizes in Shenzhen und Shanghai nun seit Mitte Juni mehr als ein Drittel an Wert verloren. Damit ist die vor allem im April und Mai gebildete Blase an Chinas Aktienmärkten geplatzt. An den chinesischen Märkten wurden wegen der heftigen Schwankungen fast die Hälfte der Aktien vom Handel ausgesetzt.

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Die Ängste über die Entwicklung am chinesischen Markt sorgen für Abgaben bei den deutschen Autowerten. Am Morgen waren ernüchternde Verkaufszahlen aus China gekommen: Der Pkw-Absatz fiel im Juni um 3,2 Prozent zum Vorjahr auf 1,43 Millionen Autos. Daher gehören auch die drei Autobauer BMW, Daimler und VW zu den größten Verlierern im DAX. Aber auch die Zulieferer Continental, Hella, Leoni und Co fallen überproportional zurück. Angesichts der beiden Brennpunkte zeigt sich der DAX dagegen insgesamt recht stabil. Doch die letzten Tage haben gezeigt, dass sich dies auch innerhalb von wenigen Minuten ändern kann.

Was sagt die Charttechnik? Der DAX strebt seit Mitte April in einem intakten Abwärtstrend nach unten. Aktuell steht ein Test der doppelten Unterstützung bestehend aus der unteren Begrenzung des Trendkanals und der 200-Tage-Linie bei 10.615 Punkten im Fokus. Ein nachhaltiger Durchbruch unter diesen Bereich würde Kursrisiken bis in die Unterstützungszone zwischen 10.050 und 9.800 Punkte ermöglichen. Risikobewusste Anleger, die auf ein Comeback des DAX spekulieren wollen, können versuchen, beim DAX Turbo-Bull mit der WKN CC4C81 mit einem Abstauberlimit im Bereich von 13,00 Euro zum Zug zu kommen. Ein enger Stopp sichert die Position im Anschluss ab.

(Mit Material von dpa-AFX)

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