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29.07.2014 Thomas Bergmann

Siemens vor Quartalsbilanz - schönes Jubiläum für Joe Kaeser?

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Der Elektrokonzern Siemens wird am Donnerstag (31. Juli) seine Ergebnisse für das dritte Geschäftsquartal präsentieren. An diesem Tag hat auch Joe Kaeser sein erstes Jahr als Siemens-Chef vollendet. Große Überraschungen erwarten Analysten wie Andreas Willi von JPMorgan nicht.

Deutlich mehr Gewinn

Den Umsatz schätzen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Dienstag befragten Experten auf 18,9 Milliarden Euro. Das wären rund zwei Prozent weniger als vor einem Jahr. Währungseffekte drücken derzeit bei vielen europäischen Konzernen die Umsätze, weil Geschäfte nach der Umrechnung in Euro weniger wert sind. Der Auftragseingang dürfte ebenfalls in diesem Bereich liegen. Den operativen Gewinn, den Siemens als Sektorergebnis ausweist, sehen Experten bei rund 1,8 Milliarden Euro - ein Plus von fast 40 Prozent. Vor einem Jahr hatten allerdings Kosten für das Umbauprogramm und Probleme im Energiegeschäft den Gewinn deutlich geschmälert. Unter dem Strich dürften nun etwa 1,2 Milliarden Überschuss bleiben, das wären rund acht Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Ohne Sonderkosten für verzögerte Projekte dürfte Siemens allerdings auch im abgelaufenen Quartal nicht ausgekommen sein. Laut Börsen-Zeitung sollen Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe im Stromübertragungsgeschäft angefallen sein. JPMorgan-Experte Willi rechnet für das gesamte zweite Halbjahr bis Ende September mit insgesamt 300 Millionen Euro Sonderkosten. Zwischen Januar und März hatten Verzögerungen beim Anschluss von Hochspannungsleitungen in Kanada ebenfalls rund 300 Millionen Euro gekostet. Finanzchef Ralf Thomas schloss weitere Belastungen für dortige Netzprojekte nicht aus und kritisierte eine "sehr unbefriedigende Entwicklung".

Neue Käufe?

Spannend bleibt die Frage nach Zu- und Verkäufen. Dort erwartet Analyst Willi das Hauptaugenmerk zur Bilanzvorlage. Für die Sparte Mikrobiologie hat Siemens bereits einen Käufer gefunden, daneben soll das Geschäft mit Krankenhaus-IT Berichten zufolge zum Verkauf stehen. Gerüchte gibt es außerdem über das Geschäft mit Haushaltsgeräten. Angeblich wollen die Münchner ihren Anteil am  Gemeinschaftsunternehmen mit Bosch an den Partner verkaufen. Gleichzeitig wird Siemens Interesse an der Übernahme des Turbinenherstellers Dresser Rand aus den USA nachgesagt. Dort sieht Kaeser ohnehin die große Zukunft für das Gas-Geschäft und siedelt in den USA auch den Hauptsitz seiner Energiesparte an.

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Bald wieder 3-stellig?

Die Siemens-Aktie hat seit dem Erreichen der 100-Euro-Marke wieder Federn lassen müssen. Die Zahlen am Donnerstag sollten Aufschluss darüber geben, wie Kaeser beim Konzernumbau voran kommt. Bleiben böse Überraschungen aus, dürfte die Aktie spätestens im Herbst wieder im dreistelligen Bereich notieren.

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