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05.04.2019 Andreas Deutsch

ProSiebenSat.1: Mega-Deal voraus? Darum steht Mediaset unter Druck

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ProSiebenSat.1

Die Aktie von ProSiebenSat.1 ist plötzlich wieder gefragt an der Börse. Nach dem monatelangen Horror-Absturz hat der Titel des deutschen Medienkonzerns 14 Prozent in nur sechs Tagen gewonnen. Grund sind Übernahmegerüchte um die italienische Mediaset. Diese Grafik zeigt, warum Mediaset jetzt handeln will.

Mediaset und ProSiebenSat.1 haben ein gemeinsames Problem: die immer stärker werdende Konkurrenz durch Streamingdienste. Bei Mediaset hat der harte Wettbewerb dazu geführt, dass die Erlöse seit Jahren rückläufig sind. Betrug der Umsatz der Gruppe im Jahr 2011 noch 4,3 Milliarden Euro, waren es im vergangenen Jahr nur noch 3,4 Milliarden. Positiv hingegen: Die Nettoverschuldung ist auf nur noch 736 Millionen Euro gesunken.

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Quelle: Statista

Die entspanntere Finanzlage bringt Mediaset in eine gute Position für das große Ziel: einen neuen europäischen TV-Riesen zu bilden. Dabei hat Mediaset-CEO Fedele Confalonieri offenbar ein Auge auf ProSiebenSat.1 geworfen. Confalonieri weiß aber: „Es liegt nicht nur an uns.“

Bei ProSiebenSat.1 reagiert man bislang zurückhaltend auf die Meldung. Eine Konzernsprecherin sagte lediglich, die Münchener würden es vorziehen, „im Rahmen einer bestehenden europäischen Medienallianz zusammenzuarbeiten“.

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Wettbewerb wird noch härter

Trotzdem: An der Börse glauben einige Anleger an den Big Deal im europäischen Mediensektor. Klar ist: Die angestaubte TV-Branche braucht dringend frischen Wind, damit Netflix, Youtube, Amazon und bald auch Apple und Disney den TV-Sendern das Leben nicht noch schwerer machen. Die Einschaltquoten sind seit einiger Zeit alarmierend: 2018 kam ProSieben in der Ziegruppe auf eine Quote von 9,5 Prozent und damit auf den schlechtesten Wert seit 25 Jahren. Besserung? Bei der starken Streaming-Konkurrenz nicht in Sicht. Sehr wahrscheinlich wird es noch schlimmer.

Grafik: Marktanteile der TV-Sender in Deutschland

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Quelle: Statista

Filetiert viel mehr wert

Der Absturz von ProSiebenSat.1 sollte nicht nur bei Mediaset Interesse wecken. Auch für Finanzinvestoren könnte das Unternehmen interessant sein – in Einzelteilen. Denn: ProSiebenSat.1 ist ja nicht nur klassisches Fernsehen. In der Tochter Nucom Group hat der MDAX-Konzern seine Internetaktivitäten (unter anderem Parship, Elitepartner, Jochen Schweizer) gebündelt. Die Dienste sind zum größten Teil keine kleinen Fische, sondern haben viel Potenzial. 2019 strebt Nucom einen Umsatz von einer Milliarde Euro an. DER AKTIONÄR schätzt den Wert der Sparte auf 1,8 Milliarden Euro.

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Quelle: DER AKTIONÄR

Wette für Mutige

ProSiebenSat.1 steht mit dem Rücken zur Wand. Bei dem Medienunternehmen muss dringend etwas passieren, um das Vertrauen der Anleger nachhaltig zurückgewinnen. Sollten sich die Übernahmegerüchte verdichten, dürfte die Aktie noch ein gutes Stück zulegen. Stellen sie sich als heiße Luft heraus, könnte die Aktie das Mehrjahrestief bei 12,61 Euro testen. Risikobereite Anleger können eine Wette wagen.

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