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22.03.2017 Michael Schröder

MBB-Tochter Aumann fährt vor: Alle Infos zum E-Mobility-Börsengang!

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Nun wird es ernst. Der ostwestfälische Maschinenbauer Aumann hat die Eckdaten für den geplanten Börsengang veröffentlicht. Demnach plant der Hersteller von Motorwickelmaschinen und Drahtlackiermaschinen bereits am kommenden Freitag (24. März) die Notierung im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. DER AKTIONÄR stellt den Neuling vor.

Aumann-Vorstand Rolf Beckhoff hat die Katze aus dem Sack gelassen. Die E-Mobility-Perle aus dem Portfolio der Beteiligungsgesellschaft MBB soll noch in dieser Woche unter der WKN A2DAM0 ihr Börsendebüt feiern. Dazu werden dazu bis zu 5,98 Millionen Aktien zur Zeichnung angeboten. Das Emissionsvolumen besteht zum größten Teil aus einer Umplatzierung von 3,7 Millionen Aktien der Mutter MBB und aus neuen Papieren (1,5 Millionen) aus einer Kapitalerhöhung. Auf Basis der Preisspanne von 35 bis 43 Euro liegt das Volumen bei 209 bis 257 Millionen Euro. Bei einem angepeilten Streubesitz von bis zu 46,4 Prozent und insgesamt 14 Millionen Aktien ergibt sich am oberen Ende der Spanne ein Börsenwert von 602 Millionen Euro. Demnach würde jeder 2016 erzielte Euro Umsatz mit 3,86 Euro bewertet. Zum Vergleich: Die Mutter MBB hat nach der jüngsten Kursrallye einen Börsenwert von 560 Millionen.

Das klingt auf den ersten Blick sehr ambitioniert, relativiert sich aber, wenn man den Blick – wie an der Börse üblich – nach vorne richtet. Als einer der weltweit führenden Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf Elektromobilität will Aumann auf der E-Mobility-Welle surfen. Die Ostwestfalen verbinden ihre Wickeltechnologie zur Herstellung von Elektromotoren mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung in genau diesem Bereich. Den Emissionserlös von brutto 52,5 Millionen bis 64,5 Millionen Euro will die Gesellschaft für den weiteren Kapazitätsaufbau nutzen.

Noch werden zwar erst 25 Prozent der Umsätze mit der E-Mobilität und 75 Prozent mit klassischen Motorangeboten generiert. Dieses Verhältnis will Vorstand Beckhoff jedoch in wenigen Jahren drehen. Im Anschluss dürfte die EBIT-Marge im E-Mobility-Bereich bei 17 Prozent und im herkömmlichen Geschäft bei rund zehn Prozent liegen. Daraus würde eine starke Marge von über 14 Prozent resultieren. DER AKTIONÄR traut Aumann bis 2020 eine Umsatzverdopplung auf mehr als 400 Millionen Euro und einen Überschuss von 40 Millionen Euro zu.

Im laufenden Jahr dürften konservativ geschätzt mehr als 200 Millionen Euro Umsatz und ein Überschuss von rund 18 Millionen Euro zu Buche stehen. Angesichts der boomenden Nachfrage ist hier am Ende sogar noch ein Schnaps mehr möglich.

Was bleibt, ist die Frage nach der Bewertung. Am oberen Ende der Preisspanne von 35 bis 43 Euro würde die Aktie mit dem 22-fachen EBIT und mit einem 2017er-KGV von 33 bewertet. Auch wenn es derzeit kein direktes Vergleichsunternehmen an der Börse gibt, ist Aumann sicher kein Schnäppchen. Angesichts der hohen Nachfrage und der dynamischen Wachstumsraten hat die Aktie aber dennoch das Zeug, auf dem E-Mobility-Hype in noch höhere Bewertungen zu reiten. Ähnlich wie SLM Solutions, einem der letzten Hightech-IPOs in Deutschland, dürften auch hier schnell Finanzinvestoren ihre Fühler ausstrecken.

Aumann liefert die Schaufeln für den neuen Goldrausch. Autobauer sind heiß auf die Motorwickelmaschinen und die voll automatisierten Fertigungslinien der MBB-Tochter. Ende 2016 lag der Auftragseingang bereits bei 190 Millionen Euro – Tendenz stark steigend! Risikobewusste Anleger können von der ersten Stunde dabei sein, indem sie versuchen, Stücke zu zeichnen oder am Freitag an der Börse kaufen. Alternative: Auf der Handelsplattform Tradegate lag der Aktienpreis im sogenannten Handel per Erscheinen zuletzt bei 44 Euro. 

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