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27.02.2016 Jochen Kauper

Marktexperte Dirk Heß: „Überzogener Pessimismus sorgt für Kaufgelegenheiten“

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DAX

Der DAX hat den schlechtesten Jahresauftakt aller Zeiten hinter sich. Die Volatilität ist hoch, die Anleger sind verunsichert. „Was für ein bitteres Börsenjahr bislang – damit hatte wohl kaum einer gerechnet. Kurz vor Weihnachten jedenfalls dominierte noch die Zuversicht unter vielen Experten. Das Gros der Anleger zeigte sich seinerzeit optimistisch für Aktien. Doch dann kam es gleich faustdick zum Jahresauftakt. Wie der Januar, lautet eine der vielen saisonalen Börsenweisheiten, so das ganze Jahr. Wahlweise werden nur die ersten fünf Handelstage des Jahres herangezogen, was die Treffsicherheit zwar erhöht, derzeit aber kaum einen Unterschied macht. Fakt ist aktuell: Im Februar geht es weiter, wie es im Januar angefangen hat – mit teilweise tiefroten Börsentagen, die den DAX zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit Oktober 2014 befördert haben“, sagt Dirk Heß, Derivate-Experte der Citigroup.

Ausdruck einer globalen Konjunkturschwäche?

Die Gründe dafür liegen, so scheint es, auf der Hand: Chinas Wirtschaft, der globale Wachstumsgarant, schwächelt. „Auf die Wachstumsrate von 6,9 Prozent im abgelaufenen Jahr folgen womöglich Raten um die 6,5 Prozent und weniger in den nächsten Jahren. Das macht insbesondere den Rohstoffexporteuren unter den Schwellenländern, aber auch Maschinenbauern aus den Industrieländern zu schaffen. Die USA befinden sich in einem zunehmend hinterfragten und unsicheren Zinserhöhungszyklus, ganz sicher aber in einem Wahljahr. Europa kämpft mit einem Flüchtlingsansturm und möglicherweise auch sonst neuerlich mit Griechenland. Japan muss weiter an seine Abenomics glauben. Immer billigeres Öl tut ein Übriges. Dabei ist der Ölpreis eines der besten Beispiele dafür, wie ambivalent Preisentwicklungen wirken und wahrgenommen werden. Gilt doch ein niedriger Preis für Rohöl als indirektes Konjunkturprogramm für Ölimporteure wie Deutschland, das für einen entsprechenden Boom sorgen sollte. Gleichzeitig aber macht sich die Sorge breit, er könne Ausdruck einer globalen Konjunkturschwäche sein“, sagt Heß.

Mutige Anleger kaufen

Keiner dieser Faktoren ist dabei neu oder plötzlich aufgetaucht.  „Am Umfeld und den Fundamentaldaten hat sich seit dem vergangenen Sommer kaum etwas geändert. Ganz ungerechtfertigt erschien die Nervosität an den Märkten angesichts der schwierigen Gemengelage bereits im vergangenen Spätsommer nicht; auch heute ist die Skepsis daher nicht ganz ungerechtfertigt – auch wenn die jüngsten Korrekturen mit Blick auf die gemeldeten Konjunktur- und Unternehmenszahlen überzogen erscheinen. Mutige Anleger nutzen das aktuelle Stimmungstief zum Einstieg. Discounter sind aufgrund der aktuellen Nervosität und Schwankungsbreite attraktiver geworden. Wer aber dagegen davon ausgeht, dass der Januar auch in diesem Jahr den Börsentakt bestimmt, sichert sein Depot über Hebelpapiere gegen weitere Verluste im Jahresverlauf ab“, lautet das Fazit von Dirk Heß.

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