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18.12.2015 Werner Sperber

K+S darf wieder versenken

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Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie hat im Juli 2014 erklärt, das Versenken von Abwasser-Laugen durch K+S sei möglicherweise gefährlich für Trink- und Heilwasserbrunnen. Eine Genehmigung ist im November 2015 abgelaufen und nun eingeschränkt neu erteilt worden.

Die K+S AG beziehungsweise die von Ralf Diekmann als Geschäftsführer geleitete Tochterfirma K+S Kali GmbH fördert in mehreren Werken an der Werra an der hessisch-thüringischen Landesgrenze den an Kaliumverbindungen reichen Düngemittelrohstoff Kalisalz. Bei der Arbeit der mehr als 4.000 Angestellten entstehen große Mengen an salzhaltigem Abwasser. Dieses Abwasser leitete K+S zum Teil und vom Wasserstand abhängig in die Werra und zum anderen in tiefe unterirdische Gesteinsschichten. Das Regierungspräsidium im hessischen Kassel hatte K+S bis Ende November erlaubt, bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter Abwasser jährlich zu versenken. An den Produktionsstandorten Wintershall und Hattorf in Osthessen hatte das Unternehmen in den Jahren 2011 bis 2015 im Durchschnitt 2,9 Millionen Kubikmeter davon in die Erde gepresst.

Viel Abwasser, viele Meinungen
Ralf Diekmann beantragte im April die Erlaubnis, bis zum Jahr 2021 jeweils bis zu 3,9 Millionen Kubikmeter Abwasser zu versenken. Nachdem die vorherige Genehmigung ausgelaufen ist, drosselte K+S die Produktion. Nun hat das Regierungspräsidium erlaubt, bis Ende des Jahres 2016 ausschließlich am Standort Hattorf höchstens 725.000 Kubikmeter Abwasser in den Untergrund abzugeben. Die Genehmigung sei jederzeit zu widerrufen und K+S werde diesbezüglich kontrolliert. Das Regierungspräsidium und K+S streiten um ein dreidimensionales Grundwassermodell, mit dem der Konzern die Harmlosigkeit des Versenkens für Trink- und Grundwasser nachweisen möchte. Die Behörde kritisierte jedoch, das Modell ermögliche keine "belastbaren Prognoserechnungen" und lehnte den ursprünglichen Antrag ab.

Günstig
Das Thema Abwasser wird K+S wohl noch länger beschäftigen. Allerdings ist dieses Problem bekannt und die Aktie günstig bewertet. Deshalb rät DER AKTIONÄR risikobereiten Anlegern dazu, die Aktie mit einem Stoppkurs bei 21,50 Euro zu kaufen.

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