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18.02.2019 Marco Bernegg

JPMorgan mit eigener Kryptowährung - Bitcoin und Ripple in Gefahr?

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Bitcoin

Im September 2017 bezeichnete Jamie Dimon, CEO der amerikanischen Großbank JPMorgan, den Bitcoin noch als Betrug („fraud“). Nun steigt die weltgrößte Bank, die täglich mehr als sechs Billionen Dollar bewegt, selbst in den Krypto-Markt ein und veröffentlichte letzte Woche den Launch einer hauseigenen Kryptowährung namens JPM Coin.

Der Token soll Teil eines internen Distributed-Ledger-Systems sein und ist an den US-Dollar gekoppelt. Banküberweisungen für internationale Zahlungen großer Firmenkunden könnten damit ersetzt werden, was die Abwicklungszeiten von Tagen auf Augenblicke verkürzen würde, erklärte Umar Farooq von JPMorgan. Ebenfalls könne der Token eine sofortige Abwicklung von Wertpapieremissionen ermöglichen. 

Der JPM Coin wird zunächst auf Quorum laufen, dem von der Bank selbst entwickelten und auf Ethereum basierenden Netzwerk. Später soll die Funktionsweise auf alle gängigen Blockchain-Netzwerke erweitert werden.

Konkurrenz zum Bitcoin?

Wohl eher nicht. Der JPM Coin ist an den US-Dollar gebunden und wird von einer zentralen Entität gesteuert. Des Weiteren ist er vorerst nicht für alle zugänglich. Der Prototyp wird nur einer ausgewählten Anzahl institutioneller Investoren vorbehalten sein. 

Jedoch könnte der JPM Coin eine ernste Gefahr für Ripple darstellen. Ripple gilt aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Finanzinstituten als „Bitcoin der Banken“. Neben Software wie beispielsweise xRapid bietet das Unternehmen ebenfalls den XRP-Token für Banken an, der schnelle und kostengünstige Cross-Border-Payments ermöglicht. 

Kurz nach der Ankündigung von JPMorgan ließ der Ripple-CEO Brad Garlinghouse auch nicht lange auf sein Statement warten und äußerte sich auf Twitter: „Wie vorhergesagt, ändern die Banken ihre Einstellung zu Krypto. Aber dieses JPM-Projekt verfehlt das Ziel - die Einführung eines geschlossenen Netzwerks ist heutzutage so, als würde man AOL nach dem Börsengang von Netscape auf den Markt bringen. 2 Jahre sind vergangen und Bank-Coins sind immer noch nicht die Antwort."

As predicted, banks are changing their tune on crypto. But this JPM project misses the point – introducing a closed network today is like launching AOL after Netscape’s IPO. 2 years later, and bank coins still aren’t the answer https://t.co/39EAiSJwAz https://t.co/e7t7iz7h21

Ob der JPM Coin nun eine Gefahr für den "Bitcoin der Banken" darstellt, darf angezweifelt werden. Obwohl JPMorgan eine enorme Marktmacht besitzt, hat Ripple den First-Mover-Vorteil auf seiner Seite. Da sich der XRP-Kurs von der Ankündigung relativ unbeeindruckt zeigte, scheinen ebenfalls Investoren dieser Meinung zu sein. 

Hinweis auf Interessenkonflikt:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Bitcoin Cash.

Autor Marco Bernegg hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

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Gerd Weger ist seit den 1980ern erfolgreich an den Märkten aktiv und vielen Börsianern als Kolumnist der €uro am Sonntag oder als Betreiber seines legendären „Millionen­depots“ bekannt. Im Jahr 2017 hat er seinen Fokus von Aktien auf Kryptowährungen verlagert und legt nun ein Standardwerk vor: Der Schwerpunkt liegt auf den Bewertungsfaktoren von Bitcoin und Co. Die im Ver­gleich zu Aktien völlig anderen Ansätze zur Fundamentalanalyse werden in dem Buch systematisch dargestellt. Wichtig sind auch die Überlegungen für eine Steueroptimierung. Für aufgeklärte Investoren und Trader ist all dies unerlässlich für einen nachhaltigen Anlageerfolg mit Kryptowährungen. 

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