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01.06.2007 DER AKTIONÄR

In einer neuen Liga

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Da soll noch jemand sagen, das Bankengeschäft wäre ein langweiliges. Kaum ist die Übernahme der holländischen ABN AMRO durch die britische Barclays vertagt worden, sorgt schon die nächste Megafusion für Schlagzeilen: Am vorletzten Wochenende gab die italienische Unicredit Group den Kauf der ebenfalls in Italien ansässigen Capitalia für 22 Milliarden Euro bekannt.

Unicredit wird mit der Übernahme von Capitalia zur zweitgrößten europäischen Bank. Und dieser jüngste Zukauf wird nicht der letzte gewesen sein.

Da soll noch jemand sagen, das Bankengeschäft wäre ein langweiliges. Kaum ist die Übernahme der holländischen ABN AMRO durch die britische Barclays vertagt worden, sorgt schon die nächste Megafusion für Schlagzeilen: Am vorletzten Wochenende gab die italienische Unicredit Group den Kauf der ebenfalls in Italien ansässigen Capitalia für 22 Milliarden Euro bekannt.

Schon in der Vergangenheit hat Unicredit mit Übernahmen für Aufmerksamkeit gesorgt. In Deutschland etwa war das Interesse groß, als die Italiener 2005 die Hypovereinsbank schluckten. Mit der jüngsten Akquisition des Wettbewerbers aus dem eigenen Land wird Unicredit an der Börse rund 100 Milliarden Euro wert sein und damit das zweitgrößte europäische Geldhaus; größer ist derzeit nur die britische HSBC Holdings. Auf der weltweiten Rangliste wird Unicredit durch den jüngsten Coup zur Nummer 5.

Ein wachsender Marktanteil in Italien, einem der reizvollsten Märkte für Unternehmen aus der Finanzbranche, wird von Experten als wichtigster Beweggrund der Unicredit für das Engagement bei Capitalia gehandelt. Mit deren Kauf macht sie aber zudem eines deutlich: Sie legt weiterhin großen Wert auf das Auslandsgeschäft. Denn der neue Bankenriese erwirtschaftet mehr als die Hälfte seiner Umsätze außerhalb Italiens. So sollen sich Synergieeffekte vor allem in Bezug auf eine Expansion nach Mittel- und Osteuropa ergeben. Synergieeffekte, die sich auch in der Bilanz widerspiegeln: Unicredit rechnet damit, dass dank umfangreicher Kostensenkungen ab dem Jahr 2010 beim Ergebnis nach Steuern unterm Strich 800 Millionen Euro mehr stehen werden. Analysten sehen ein jährliches Wachstum von rund 20 Prozent im Bereich des Möglichen. Einige von ihnen zeigten sich zudem besonders angetan von einer eventuellen weiteren Übernahme: Unicredit-Vorstandschef Alessandro Profumo schürte Anfang vergangener Woche Spekulationen, die Gruppe habe Interesse an der französischen Société Générale.

Der Expansionshunger der Unicredit scheint mit dem Kauf der Capitalia nicht gestillt, sie dürfte auch in den kommenden Monaten in Sachen Übernahmen von sich reden machen. Vor dem Hintergrund der Wachstumsfantasie und der günstigen Bewertung (2008er-KGV 10) sollten sich konservative Anleger gerade nach dem jüngsten Kursrücksetzer einige Papiere der Italiener ins Depot legen.

Kursziel bei Unicredit. 9,50 Euro. Stopp: 5,60 Euro.

Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 23/2007.

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