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29.06.2015 Thomas Bergmann

Update Griechenland-Krise: DAX stabilisiert sich

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DAX

Die Verhandlungen zwischen den internationalen Geldgebern und Griechenland sind am Wochenende gescheitert. Als Konsequenz werden von diesem Montag an alle Banken und die Börsen in Griechenland geschlossen bleiben. Zudem werden Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden, teilte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras in einer Ansprache am Sonntagabend mit. Dies sei die Reaktion auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Notkredite für griechische Banken einzufrieren. Der DAX fällt am Morgen um mehr als 600 Punkte - hat sich aber wieder deutlich erholt.

Referendum am 5. Juli

Die griechischen Geldinstitute sollen bis zum 6. Juli und damit bis nach der geplanten Volksabstimmung geschlossen bleiben. Der Vorstandsvorsitzende der Piräus Bank, Anthimos Thomapoulos, sagte vor Journalisten in Athen, die Regierung habe den Geldinstituten die Öffnung untersagt. An den Geldautomaten sollen maximal 100 Euro pro Tag abgehoben werden können, zumindest in den ersten Tagen. Die Börse in Athen soll einem Pressebericht zufolge mindestens eine Woche geschlossen bleiben. Dies berichtet die griechische Zeitung "Kathimerini" am Sonntagabend auf ihrer Internetseite ohne Angabe einer Quelle.

"Geldeinlagen in griechischen Banken sind absolut sicher", sagte Tsipras. Gehälter und Renten seien "garantiert". In den kommenden Tagen sei Geduld und Gelassenheit nötig, damit die kritische Situation überwunden werden könne.

EZB friert Notkredite ein

Die Europäische Zentralbank hatte zuvor entschieden, die Notkredite auf dem aktuellen Niveau von rund 90 Milliarden Euro einzufrieren. Die griechischen Banken sind seit Monaten auf Nothilfen angewiesen. Die Lage hatte sich noch dadurch verschärft, dass verunsicherte Kunden große Mengen Bargeld von ihren Konten abhoben.

Hilfsprogramm läuft aus

Das laufende Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber für Athen läuft am 30. Juni aus. Damit fehlen dem hoch verschuldeten Land rund 1,6 Milliarden Euro, um die nächste Rate beim Internationalen Währungsfonds (IWF) am Dienstag zu tilgen. Denkbar sind damit auf mittlere Sicht auch der Staatsbankrott und das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit").

Theoretisch wären auch neue Verhandlungen jederzeit möglich. IWF-Chefin Christine Lagarde sagte der BBC, die Griechen könnten in dem Referendum ja auch für das Angebot der Geldgeber stimmen. Deren Antwort hieße dann: "Lasst es uns versuchen.

Crash bleibt aus

Der DAX hat sich mittlerweile wieder deutlich erholt und im Zuge dessen die Marke von 11.200 Punkten ins Visier genommen. Im vorbörslichen Handel notierte der deutsche Leitindex zeitweise mehr als 600 Zähler schwächer. Es scheint sich damit die Aussage Robert Halvers von der Baader Bank zu bestätigen, der eine deutliche Erholung am Montag in Aussicht stellte.

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