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19.09.2017 Markus Bußler

Gold: Sehen Sie den Wald vor lauter Bäumen noch?

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Gold

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Wohl bei keiner anderen Anlageklasse wechselt die Gefühlslage derart schnell wie bei Goldanlegern. Waren sich viele noch vor drei Wochen sicher, Gold werde auf 1.500 Dollar marschieren, überwiegen jetzt wieder die Stimmen, Gold werde auf 1.200 Dollar fallen – oder darunter. Doch warum eigentlich?

Sicher: Die Richtungswechsel bei Gold sind abrupt. Korrekturen sind meist heftig, die Kursanstiege ebenso. Und Gold schafft es wohl wie keine andere Anlageklasse Anleger zu zermürben. Das jüngste Beispiel: Der Sägezahnmarkt zur Jahresmitte. Analysten und Börsenexperten rieten fast unisono am Hochpunkt zum Einstieg und am Tiefpunkt zum Ausstieg. Interessanterweise waren die Ausschläge bei Gold während dieser Zeit fast heftiger als bei den Minenaktien, die das Ganze eher teilnahmslos begleiteten.

Der Dollar, oh Schreck, der Dollar

Und so haben die meisten Anleger im Sommer Geld verloren – in einem Markt, der unterm Strich eigentlich nichts gemacht hat. Natürlich wollte im August auch niemand wirklich glauben, dass Gold das Doppeltop bei 1.300 Dollar knacken konnte. So mussten viele der anschließenden Rallye bis auf 1.357 Dollar zusehen – mit den Worten: den nächsten Rücksetzer kaufe ich. Kaum ist der Rücksetzer da, überwiegt die Skepsis. Die Blicke richten sich nach unten. Logisch: Schließlich spricht aktuell jeder vom Dollar, der wieder schwächer werden muss und das wird Gold in die Tiefe reißen. Ist das so? Wenn Experten davon sprechen, dass der Dollar wieder an Stärke gewinnt, dann ist in der Regel der Dollarindex gemeint. Im Dollarindex ist aber der Euro bei weitem am stärksten gewichtet. Und die Korrelation zwischen Euro/Dollar und dem Goldpreis ist vieles – aber nicht wirklich hoch.

Die COT-Daten, schlecht kann normal sein

Aber, aber, wird der eine oder andere einwenden, die COT-Daten sehen alles andere als gut aus. Korrekt. Vor einigen Jahren nur wenigen Anlegern ein Begriff sind die die COT-Daten, die einen Einblick in die Positionierung der Profis an den Terminmärkten gewähren, zu einer Art Mainstream-Argumentation geworden. Und praktisch jeder Artikel zum Thema Gold schmückt sich mittlerweile mit einer mehr oder minder fachkundigen Analyse der COT-Daten. Es gibt sogar Börsenbriefe die darauf basieren. Eine Frage: Haben Sie jemals gelesen, dass Sie Aktien verkaufen sollen, weil die Terminmarktdaten so schlecht für den S&P aussehen? Nein? Komisch, es gibt sie aber für den S&P genauso wie für Gold, Kupfer, Öl, Dollar und so weiter, und so weiter. Nur bei Gold werden die COT-Daten mittlerweile in den Staus einer heiligen Kuh erhoben. Das sind sie aber nicht.

Die COT-Daten sind ein Analysetool von vielen. Anleger sollten aber beachten: Sie verschieben sich, je nachdem, ob wir uns in einen Bullen- oder Bärenmarkt befinden, sind immer nachlaufend und immer veraltet. Und die können weit länger in Extrempositionierungen verharren als manch einem klar ist. Sie geben uns nur einen Einblick in die Stimmung, keine exakten Wendepunkte. Und noch einmal: Ja, bezogen auf vergangenen Dienstag mahnten sie etwas zur Vorsicht. Doch sollten wir uns in einem Bullenmarkt befinden, werden wir uns an „schlechtere“ COT-Daten gewöhnen müssen. Sie sind in starken Bullenmärkten normal.

Mein Rat: Lassen Sie sich von all der Hektik nicht anstecken. Bewahren Sie einen kühlen Kopf. Entscheiden sie nicht emotional, sondern rational. Handeln Sie Chartmarken, kein Bauchegfühl. Bislang ist der Goldpreis auf sein Ausbruchsniveau zurückgesetzt. Ist das so ungewöhnlich? Nein! Die Korrektur war tatsächlich etwas heftiger als wir es uns gewünscht hätten. Dennoch haben alle Unterstützungen gehalten. Die 200-Tage-Linie dreht nach oben und wir sind nach wie vor im Gebiet der Bullen. Die Minenaktien haben die vergangenen beiden Tage auch eher teilnahmslos begleitet.

Kurzum: Auch wenn es sich vielleicht angesichts der scharfen Korrektur, die tatsächlich etwas heftiger ausgefallen ist, als wir uns das gewünscht hätten, anfühlt: Noch haben die Bullen die Oberhand. Selbst ein kurzzeitiger Rutsch unter 1.298/1.295 Dollar würde daran nichts ändern. Das wäre eher typisch für Gold. Die Chancen, den Wechsel in einen neuen Bullenmarkt endgültig zu vollziehen, standen schon lange nicht mehr so gut wie in diesem Herbst.

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