Der Goldpreis gerät heute deutlich unter Druck. Schon zum Start in den europäischen Handel notierte das Edelmetall schwächer, der Druck nahm dann mit Eröffnung der Comex noch einmal zu. Die Bullen haben die runde Marke von 1.300 Dollar wieder preisgeben müssen. Die Gründe sind mannigfaltig. Charttechnisch hält sich der Schaden aber (noch) im überschaubaren Rahmen.
Nach der gestrigen Abstimmung in Großbritannien mehren sich die Stimmen, die glauben, dass es eventuell doch nicht zu einem Brexit kommen könnte. Das könnte wieder etwas Angst aus dem Markt nehmen und das wiederum könnte dazu führen, dass Anleger den sicheren Hafen Gold wieder verlassen. Dazu kommt, dass das Treffen zwischen Trump und Xi offensichtlich alles andere als in trockenen Tüchern ist. Das wiederum führt dazu, dass der Dollar erneut an Stärke gewinnen kann und das lastet im Umkehrschluss auf dem Goldpreis.
Charttechnisch ist zwar tatsächlich noch nichts passiert. Allerdings rückt mit dem Kursrutsch vom heutigen Tag erneut die Unterstützung bei 1.280 Dollar in den Blick der Anleger. Noch einmal zur Erinnerung: Die Unterstützungszone reicht hinab bis zur Marke von 1.250 Dollar. Unter diese Zone sollte aber der Goldpreis tunlichst nicht mehr fallen, um das mittelfristig bullishe Chartbild nicht zu gefährden.
Ein kurzer Blick auf Silber: Auch der Silberpreis steht aktuell deutlich unter Druck und verliert rund zwei Prozent. Auch hier hat sich nichts geändert. Nach unten ist die Marke von 14,70 Dollar von entscheidender Bedeutung. Hier sollte – analog zur Marke von 1.250 Dollar bei Gold – der Silberpreis nicht mehr darunter rutschen. Nach oben kommt es für Silber darauf an, den Bereich von 16,00 bis 16,50 Dollar zu überwinden, bei Gold entspricht dies dem Hoch aus dem Sommer 2016 bei 1.366/1375 Dollar. Anleger sollten aktuell Ruhe bewahren. So schmerzhaft und dramatisch der Rücksetzer heute auch aussieht, charttechnisch ist nichts passiert.