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10.02.2016 Michael Schröder

Fed-Chefin Yellen ohne Impulse: DAX-Bullen müssen kämpfen

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Nach seinem jüngsten Absturz hat der DAX die Marke von 9.000 Punkten zunächst zurückerobert. Besonders im Fokus stand heute die Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem US-Finanzausschuss. Die erhofften Impulse blieben aber aus.

Yellen sieht Risiken durch eine schwächer gewordene US-Konjunktur und das Stottern des Wachstums in China. Dennoch will sie an ihrer Politik der moderaten Zinserhöhungen grundsätzlich festhalten. „Wirtschaftliche Entwicklungen im Ausland bedeuten im Besonderen ein Risiko für das Wachstum in den USA“, sagte Yellen in ihrem halbjährlichen Rechenschaftsbericht vor dem Finanzausschuss des Abgeordnetenhauses in Washington.

Sie ließ offen, ob die Risiken groß genug seien, um eine Verschiebung des Planes moderater Erhöhungen der Leitzinsen in naher Zukunft zu rechtfertigen. „Das Gremium geht davon aus, dass mit graduellen Justierungen bei der Geldpolitik die wirtschaftliche Aktivität langsam größer werden wird und dass die Signale vom Arbeitsmarkt stärker werden“, sagte Yellen.

Die niedrigen Öl- und Rohstoffpreise könnten dagegen zum Problem werden. „Niedrige Rohstoffpreise können finanziellen Druck in Exportländern erhöhen, besonders in den anfälligen Schwellenländern, und in rohstoffnahen Industrien in aller Welt“, sagte Yellen. „Sollten sich einige dieser Risiken bewahrheiten, könnte sich die Wirtschaftstätigkeit im Ausland abschwächen genauso wie die Nachfrage nach Exporten aus den USA und die Situation an den Finanzmärkten würde sich weiter verschärfen“, betonte die Notenbankchefin.

Die Abwertung des chinesischen Yuan habe jüngst zu Unsicherheiten geführt, wenngleich die US-Notenbank nicht von einem starken Abwärtstrend in China ausgehe. Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt in den USA und schnelleres Wachstums bei den Einkommen lösten auch positive Signale aus und erhöhten den privaten Konsum.

Ob bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am 16. März weiter an der Zinsschraube gedreht wird, bleibt zwar offen. Immer mehr Experten zweifeln jedoch an einer Zinserhöhung zu diesem Zeitpunkt. Im vergangenen Dezember hatte die Fed erstmals nach sieben Jahren auf fast Nullniveau ihre Leitzinsen leicht um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Danach erlitt die weltweite Wirtschaft jedoch einen Dämpfer.

Heute hat der DAX zumindest die 9.000-Punkte-Marke zurückerobert. Das Minus im DAX beläuft sich seit Jahresbeginn noch immer auf mehr als 15 Prozent. Der schlechteste Auftakt seit Jahrzehnten. Im Vergleich zum Allzeithoch im Mai 2015 notiert der Leitindex 30 Prozent tiefer. Keine Frage, per Definition befinden sich DAX und Co in einem Bärenmarkt. Wie lange dieser noch anhält und wie tief DAX und Co dabei fallen, ist fraglich. Sicher ist dagegen, dass es in der Vergangenheit auch in einem Bärenmarkt immer wieder kräftige Gegenbewegungen gegeben hat.

Eine mögliche Erholungsrallye könnte den Leitindex in den kommenden Tagen zunächst bis in den Bereich um 9.325 Punkten führen. Bleibt die Gegenbewegung bis an die ehemalige Unterstützung aus, muss mit der dynamischen Fortsetzung der Abwärtsbewegung gerechnet werden. Dann würde die nächste Unterstützung erst bei 8.355 Punkten warten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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