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18.09.2014 Markus Bußler

Euro, Dollar, Yen oder Gold: Währungskrieg 2014

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Gold

Der Dollar wird immer stärker – zumindest wenn man ihn im Vergleich zu den gängigen Währungen wie Euro oder Yen sieht. Und auch beim Goldpreis spiegelt sich die Stärke des Dollars wider. Die US-Wirtschaft hat sich bislang am besten von der Lehman-Pleite erholt, heißt es nahezu einhellig in den Medien. Und die USA werden als erste die Zinsen wieder nach oben schrauben. Werden sie das wirklich?

Nun: Zunächst einmal scheint der Ausstieg aus QE3 beschlossene Sache zu sein. Im Oktober will die US-Notenbank FED ihr Anleihekaufprogramm auf 0 zurück fahren. Und anders als bei den vergangenen Versuchen, aus dieser lockeren Geldpolitik auszusteigen, soll es diesmal auch wirklich gelingen. Schließlich hat man genau aus diesem Grund diesmal einen schrittweisen Ausstieg genutzt. Man hat den Markt, den manch einer schon als „süchtig nach billigem Geld“ bezeichnet hat, langsam entwöhnt. Mit einer Zinserhöhung rechnen die Experten für das Frühjahr beziehungsweise dem Frühsommer 2015.

Importierte Deflation?
Die FED wiederum hat sich bislang nicht in die Karten schauen lassen. Die Zinsen werden auf absehbare Zeit niedrig bleiben, heißt es von der FED. Und die FED tut dies meines Erachtens aus gutem Grund. Denn der starke Dollar könnte für die US-Konjunktur zum ernsthaften Problem werden. Zwar ist die US-Wirtschaft nicht in dem Maße wie der Euro-Raum von Exporten abhängig, sondern lebt von der Binnenkonjunktur. Doch ein schwacher Euro und Yen beflügeln günstigere Importe von Europa beziehungsweise Japan in die USA. Und während die FED das Schreckgespenst Deflation eigentlich überwunden zu haben schien (die Inflation lag zuletzt bei 2,1 Prozent), könnte man sich über billige Importe die Deflation gleich mit importieren. Dazu könnten genau diese billigen Importe auch der US-Wirtschaft beträchtlich schaden.

Positive Realzinsen
Würde die FED aber jetzt ankündigen, die Zinsen in naher Zukunft erhöhen zu wollen, dann dürfte dies den Dollar weiter stärken. Schließlich wird damit der Dollar-Raum als Anlage für Investoren wesentlich interessanter – zumal im Dollarraum damit bald wieder positive Realzinsen winken könnten, die man im Euroraum wohl lange Zeit noch vergeblich suchen würde. All dies aber wäre Gift für die US-Wirtschaft. Die FED sitzt also in der Zwickmühle – und das dürfte die vorsichtige Haltung erklären.

Strafzölle und Interventionen
Wertet der Dollar weiter zu Euro und Yen auf – oder werten Euro und Yen weiter ab –, dann wird dies zu einem ernsthaften Problem für die FED. Freilich, die USA könnten mit Strafzöllen auf Billigimporte reagieren. Das haben die USA in der Vergangenheit mehrfach praktiziert. Doch riskiert man wirklich einen Handelskrieg mit Europa? Das scheint eher unwahrscheinlich. Denkbar wären auch direkte Interventionen auf dem Währungsmarkt. Doch die schrecken die Marktteilnehmer meist nur kurz.

Der starke Dollar spricht gegen eine Zinsanhebung. Wertet die US-Währung in den kommenden Wochen weiter auf und schadet dies der US-Wirtschaft, dann dürfte dies zu Unruhe auf den Märkten führen. Und was dann? Wird die FED wieder regulierend eingreifen? Kommt eventuell QE4? So unwahrscheinlich das heute auch klingen mag – ausschließen würde ich es nicht.

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