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Foto: Börsenmedien AG
15.02.2019 Nikolas Kessler

Erstaunliche Wende: JP Morgan bringt ersten „Banken-Bitcoin“

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Bitcoin

JPMorgan-Chef Jamie Dimon hat in der Vergangenheit immer wieder deutlich zum Ausdruck gebracht, dass er kein Fan von Bitcoin und Co ist. Während des Hypes 2017 sprach er von „Betrug“, zog Parallelen zur Tulpenmanie im 17. Jahrhundert. Umso erstaunlicher sind die Pläne, die die US-Großbank am Donnerstagabend bekanntgegeben hat.

Als erste große US-Bank überhaupt hat JP Morgan eine eigene Kryptowährung entwickelt. Der digitale Token namens „JPM Coin“ soll zum Einsatz kommen, um Transaktionen zwischen Geschäftskunden mit Hilfe der Blockchain-Technologie fälschungssicher und quasi in Echtzeit abzuwickeln. Das Potenzial ist riesig: Im Auftrag seiner Firmenkunden bewegt JP Morgan weltweit über sechs Billionen Dollar – und zwar täglich.

Zunächst dürfte aber nur ein kleiner Teil dieser enormen Summe via Blockchain und JPM Coin transferiert werden. Nachdem die Entwicklung des Coins weitgehend abgeschlossen ist, starten bald erste Praxisversuche. Der Prototyp soll dabei von einer kleinen Zahl von Geschäftskunden getestet werden, so Umar Farooq, der für die Blockchain-Projekte des Instituts verantwortlich ist.

Die Eckdaten des Coins

Im Gegensatz zu den meisten bekannten Kryptowährungen wie dem Bitcoin liegt dem JPM Coin keine dezentrale Blockchain zugrunde, das Netzwerk wird stattdessen zentral von JP Morgan betrieben. Um die für Kryptos typische Volatilität zu mindern, ist der JPM Coin 1:1 an den US-Dollar gekoppelt. Zudem garantiert das Institut den Umtausch zurück in Dollar.

Um den Token für Transaktionen nutzen zu können, müssen die Kunden zunächst den entsprechenden Betrag in US-Dollar bei der Bank hinterlegen und erhalten im Gegenzug JPM Coins. Diese werden anschließend via Blockchain überwiesen, der Zahlungsempfänger erhält aber direkt den entsprechenden Betrag in Dollar. Die Coins werden nach dem Transfer vernichtet. Zunächst müssen alle Beteiligten Kunden von JP Morgan sein, Transfers zwischen unterschiedlichen Geldinstituten sind noch nicht möglich.  

Nur für Geschäftskunden

Privatanleger bleiben beim JPM Coin allerdings außen vor – die Nutzung des Token bleibt zunächst ausschließlich Firmenkunden wie Großkonzernen und anderen Banken vorbehalten. Der Coin dient als internes Verrechnungsmittel und soll Transaktionen schneller und billiger machen, so Farooq. Neben der Zahlungsabwicklung seien in der Anfangsphase auch Anwendungen bei Wertpapiertransaktionen und im Treasury-Geschäft denkbar.

Keine Impulse für Bitcoin & Co

Dass nach den früheren Aussagen des CEOs ausgerechnet JP Morgan mit dem ersten großen „Banken-Coin“ vorprescht, ist durchaus beachtlich. Gleichzeitig muss man jedoch festhalten, dass der JPM Coin in seiner nun vorgestellten Form nur wenig mit dezentralen Kryptowährungen wie dem Bitcoin gemein hat. Zudem hat sich das Institut – trotz aller Bitcoin-Kritik – stets positiv zur zugrundliegenden Blockchain-Technologie geäußert. Für diese sind die nun vorgestellten Pläne ein weiterer Schritt in Richtung Mainstream, am Kryptomarkt halten sich die Reaktionen jedoch in Grenzen.

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Gerd Weger ist seit den 1980ern erfolgreich an den Märkten aktiv und vielen Börsianern als Kolumnist der €uro am Sonntag oder als Betreiber seines legendären „Millionen­depots“ bekannt. Im Jahr 2017 hat er seinen Fokus von Aktien auf Kryptowährungen verlagert und legt nun ein Standardwerk vor: Der Schwerpunkt liegt auf den Bewertungsfaktoren von Bitcoin und Co. Die im Ver­gleich zu Aktien völlig anderen Ansätze zur Fundamentalanalyse werden in dem Buch systematisch dargestellt. Wichtig sind auch die Überlegungen für eine Steueroptimierung. Für aufgeklärte Investoren und Trader ist all dies unerlässlich für einen nachhaltigen Anlageerfolg mit Kryptowährungen. 

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